Nach Vorabzahlung: Mietwohnung existiert nicht

Freitag, 13. September 2019 12:00 geschrieben von  Migration
In Kassel versuchen Betrüger mit angeblichen Mietwohnungen Geld zu machen. In Kassel versuchen Betrüger mit angeblichen Mietwohnungen Geld zu machen. Symbolbild: 112-magazin.de

KASSEL. Auf eine besonders hinterhältige Betrugsmasche fiel eine eine 20-jährige Frau aus Kassel nicht herein - andere vor ihr aber schon. Sie hatte sich auf ein Inserat von der Website "Immowelt" gemeldet, wonach eine unbekannte Frau eine Wohnung zur Vermietung in der Kasseler Innenstadt angeboten hatte.

Das Angebot, bei dem eine Vorabzahlung von 400 Euro an die mutmaßliche Vermieterin fällig geworden wäre, war, wie sich später herausstellte, frei erfunden. Die Polizei ermittelt nun wegen Betruges und warnt vor derartigen Mietangeboten.

Wie die 20-Jährige am Mittwochabend gegenüber der Polizei anzeigte, hatte sie sich bereits im August 2019 für ein Wohnungsangebot zur Miete interessiert, welches auf der Website "Immowelt" eingestellt war. Die angebliche Vermieterin, die sich bei der Kontaktaufnahme durch die junge Frau als Britin ausgab, bot über die besagte Website eine angebliche 80 m² Wohnung, vollmöbliert für einen Mietpreis von 400 Euro inklusive der Nebenkosten an.

Dieses scheinbar günstige Angebot hatte die 20-Jährige angelockt, die das Angebot in dem Moment als vertrauenswürdig einstufte, als die Inserentin sich ihr gegenüber im Laufe des gegenseitigen Schriftverkehrs auch noch mittels eines Personalausweises legitimierte. Auf Anfrage der 20-Jährigen, wann sie die Wohnung besichtigen könne und wie das weitere Mietverfahren abliefe, erhielt die junge Frau eine genaue Anleitung, wonach sie sich zuvor auf einer Website registrieren und danach vorab 400 Euro per MoneyGram an die Vermieterin überweisen müsse.

Davon nahm die 20-Jährige aber zum Glück Abstand und erfragte stattdessen die Adresse von dem angeblichen Mietobjekt, um sich von außen schon mal ein Bild von der Wohnung machen zu können. Nachdem die Betrüger der jungen Frau die Adresse mitgeteilt hatten und die Frau diese dann auch aufsuchte, konnte sie die beschriebene Wohnung allerdings nicht ausfindig machen, sodass sie in der benachbarten Anwohnerschaft weitere Erkundigungen einzog.

Dort wurde die junge Frau dann hellhörig als ihr mitgeteilt wurde, dass es die besagte Wohnung in Wirklichkeit gar nicht gibt und dass es sich hierbei um eine Betrugsmasche handelt. Offenbar, so teilten die Anwohner der Frau mit, seien zuvor auch schon andere Menschen genau der gleichen Betrügerei aufgesessen und mussten hier feststellen, dass das in Aussicht gestellte Mietobjekt gar nicht existiert. Einige der Betroffenen hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings schon die Vorabüberweisung von 400 Euro an die unbekannten Betrüger vorgenommen und das Geld war futsch.

Die 20-Jährige hatte daher gut daran getan, die geforderte Überweisung zu unterlassen und brachte nun ihre neu gewonnenen Erkenntnisse bei der Polizei in Kassel zur Anzeige, wo die weiteren Ermittlungen in dem Fall geführt werden. Die Polizei rät in solchen Fällen kritisch zu sein, gerade dann, wenn ein vermeintlich sehr günstiges Angebot lockt.

Sofern bei ähnlich gelagerten Fällen eine Vorauszahlung verlangt wird, ohne das im Gegenzug eine Sicherung versprochen oder zugesagt wird, ist besondere Vorsicht geboten. Informieren sie sich vorher so gut wie möglich und veranlassen sie keine vorschnellen Überweisungen, ohne dass man ihnen eine Sicherheit bietet. (ots/r)

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 13. September 2019 12:17

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