KASSEL. Durch Anrufe mit der bereits bekannten Masche "falsche Polizeibeamte" versuchen Betrüger in Stadt und Landkreis Kassel aktuell wieder Senioren hereinzulegen und um deren Ersparnisse zu bringen.
Neu bei einigen der jüngsten Anrufe, die seit Sonntag, gehäuft am Montagabend und auch bereits am Dienstagvormittag bei Rentnern in der Region eingingen, ist jedoch der Vorwand der sich als Polizisten ausgebenden Betrüger, sie hätten falsche Polizeibeamte festgenommen.
Ganz wichtig: Erst auflegen - dann 110 anrufen! Einige der angerufenen Senioren wurden zudem von den Betrügern aufgefordert, die 110 anzurufen und sich die Echtheit des Anrufers bestätigen zu lassen. Wenn die Senioren aber nicht auflegten, ging das Wählen der 110 ins Leere und der Betrüger war nach wie vor in der Leitung. Daher sollte unbedingt folgender Rat befolgt werden: Das Telefonat unbedingt erst beenden. Bei alten Telefonen klassisch durch Auflegen des Hörers, bei schnurlosen Telefonen oder Handys durch Drücken der vorwiegend roten Auflegetaste. Erst wenn der Anruf definitiv beendet ist, sollte die 110 gewählt werden. Dann erreicht der Notruf mit Sicherheit die echte Polizei.
Bereits über ein Dutzend Anrufe
Über ein Dutzend Anrufe bei Senioren in den Kasseler Stadtteilen Harleshausen, Bad Wilhelmshöhe, Brasselsberg sowie in Vellmar im Landkreis Kassel sind der Polizei vom Montag und Dienstag bekannt. Glücklicherweise flogen die Täter in den bekannten Fällen mit ihrer Masche auf, sodass es bislang beim Versuch blieb. Die Betrüger hatten sich am Telefon als Polizeibeamte ausgegeben und von der Festnahme eines Einbrechers, aber in einigen Fällen auch von der Festnahme falscher Polizeibeamter berichtet.
Nun müsse man wissen, ob der angerufene Senior Wertsachen im Haus habe und ob diese noch alle da wären. Vermutlich seien diese nämlich in Gefahr. In der Regel versuchen die Täter so in Erfahrung zu bringen, ob bei dem Opfer etwas zu holen ist und wollen die Senioren auf diese Weise für ihr weiteres Vorhaben verängstigen und einschüchtern.
Die Polizei gibt folgende Tipps:
- Die Polizei erfragt am Telefon keine Details zu Kontodaten oder Wertgegenständen im Haus.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen oder familiären Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Informieren Sie sofort die Polizei über die 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. WICHTIG: Beenden Sie das vorige Telefonat unbedingt durch Auflegen und wählen Sie erst dann die 110.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
(ots/r)
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