Seniorin wird Opfer des Enkeltricks

Donnerstag, 09. Februar 2012 08:08 geschrieben von  Migration

MARBURG. Eine 71-jährige Seniorin fiel einer Betrügerin zum Opfer, die den sogenannten Enkeltrick benutzte. Das Oper übergab dem von der vermeintlichen Enkelin geschickten Geldboten für den angeblichen Kauf einer Wohnung mehrere 1.000 Euro.

Der Geldbote war etwa 1,75 Meter groß, etwa 40 bis 50 Jahre alt und von kräftiger Statur. Er sprach akzentfreies Deutsch. Seine Bekleidung bestand u.a. aus einer schwarzen Strickwollmütze und einer schwarzen hüftlangen Lederjacke. Die Geldübergabe fand am Dienstag zwischen 15 und 16 Uhr im Marburger Ortsteil
Richtsberg statt. Hinweise zu dem Mann bitte an die Kripo Marburg, Tel. 06421/406-0.

Der sogenannte "Enkeltrick" läuft eigentlich immer auf die gleiche Weise ab - lediglich die Geschichten sind vielfältig und variieren. Am Anfang steht meist ein Anruf, in seltenen Fällen erfolgt auch ein direktes Ansprechen etwa kurz vor der Haustür. Ohne sich vorzustellen, erfahren die Gesprächspartner durch eine geschickte Gesprächsführung schnell den Namen eines Angehörigen und schlüpfen blitzschnell in diese Rolle.

Die Anrufer sind freundlich, zuvorkommend, rhetorisch geschickt und meist sehr einfühlsam. Nach dem aufgebauten "persönlichen Vertrauensverhältnis" kommt die Geschichte. Im Fall der Seniorin am Richtsberg war es die angeblich einmalige Gelegenheit, eine Wohnung günstig zu kaufen.

In anderen Fällen waren es das Autoschnäppchen oder irgendeine sonstige urplötzliche Notlage. Egal welche Geschichte aufgetischt wird, am Ende steht jedes Mal die Frage nach finanzieller Unterstützung.

Hat das Opfer angebissen gehen die Täter sogar so weit, dass sie einen notwendigen Bankweg organisieren, um so an noch mehr Geld zu kommen. Schließlich erfindet der oder die angebliche Angehörige noch eine Ausrede, warum sie nicht selbst erscheinen können. Sie kündigen aber einen sich "zufällig in der Nähe" aufhaltenden Bekannten an, der das Geld dann abholt - alles gelogen. Hier haben es Betrüger auf das Geld ihrer Opfer abgesehen.

"Es gibt eine einfache Möglichkeit, sich vor diesen Betrügern zu schützen: Niemals Bargeld an wildfremde Menschen übergeben und niemals bargeldlose Überweisungen an unbekannte Konten oder Empfänger durchführen, auch nicht über Western Union oder ähnliche Dienste", rät der Kriminalpolizeiliche Berater der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf.

  • Damit Sie nicht Opfer des Enkeltricks werden rät die Polizei:
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei dem angeblichen Familienangehörigen Rücksprache.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.
  • Weitere Informationen über den Enkeltrick und wie man sich davor schützen kann, stehen im Internet unter www.polizei-beratung.de oder www.polizei.hessen.de.

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