GIRKHAUSEN. In der Nacht zum Ostersonntag mussten die Feuerwehren aus Girkhausen und Bad Berleburg mit rund 35 Einsatzkräften zu einem eingestürzten Gebäude ausrücken. Um kurz nach Mitternacht schlugen die Funkmeldeempfänger Alarm.
Ein mehrere Meter großer und breiter Metallbehälter sei auf einen Tierstall gestürzt, hieß es zunächst in der ersten Meldung. Tatsächlich war ein Metallsilo, das zu einem ehemaligen Sägewerk in der Oster gehört, eingestürzt und in den Bach gefallen. Aber auch weitere Teile des Gebäudekomplexes in der Girkhäuser Ortsmitte stürzten dabei ein. Unter anderem wurde ein Teil des betroffenen Gebäudes auch als Stall für Tiere genutzt. Bei dem Einsturz wurde ein Pferd unter den schweren Trümmerteilen eingeklemmt. Als die Girkhäuser Feuerwehrkameraden wenige Minuten nach dem Alarm eintrafen, konnten sie durch beherztes Eingreifen einen Esel retten, der sich noch in den Trümmern befand und glücklicherweise unverletzt geblieben war. Für das Pferd konnte allerdings nichts mehr getan werden – es starb noch an der Einsatzstelle. Auch ein direkt mitalarmierter Tierarzt, der ebenfalls wenige Minuten nach der Alarmierung eintraf, konnte dem Tier, was unter hunderte Kilo schweren Mauerteilen begraben wurde, nicht mehr helfen und nur feststellen, dass das Tier sofort tot gewesen sein muss. Der Esel wurde vom herbeigeeilten Tierarzt ebenfalls noch vor Ort untersucht.
Die Feuerwehren leuchteten die Einsatzstelle großräumig aus und erkundeten auch die augenscheinlich nicht betroffenen Teile des Gebäudekomplexes. Nach Auskunft vor Ort wird auch ein Teil einer angrenzenden Halle als Autoschrauberwerkstatt genutzt, sodass man zuerst nicht ausschließen konnte, dass sich beim Einsturz noch Menschen im Gebäude befunden haben. Jedoch konnte glücklicherweise schnell Entwarnung gegeben werden. Wie enorm die freigeworden Kräfte waren, konnte man eindrucksvoll an der Ausbeulung eines Rolltores jenseits des Baches erkennen.
Aufmerksam geworden war ein Anwohner, der direkt über dem betroffenen Gebäude wohnt. Er habe ein lautes Geräusch vernommen, sei dann raus gelaufen und habe daraufhin Polizei und Feuerwehr verständigt. Was letztlich den Einsturz ausgelöst hat, konnte in der Nacht zum Sonntag noch niemand sagen. Dies werden die Untersuchungen und Ermittlungen der kommenden Tage zeigen. Insgesamt bezifferte den Polizei den entstandenen Schaden am Gebäude und den in der Werkstatt abgestellten Fahrzeugen vorsichtig mit rund 50.000 Euro.
In der Nacht waren die noch verbliebenen Gebäudeteile akut einsturzgefährdet, weshalb die Feuerwehr Teile der Straße „In der Oster“ rund um den Gefahrenbereich komplett absperrte. Eventuelle weitere erforderliche Maßnahmen werde dann das Ordnungsamt einleiten, hieß es vor Ort.