BAD ENDBACH. Ein mutmaßlicher Granatenfund entpuppte sich heute Mittag als das Stück eines Zaunpfahls - kurz, bevor der Kampfmittelräumdienst angefordert wurde.
Ein Senior aus Bad Endbach hatte den vermeintlich brisanten Fund gemacht: In einem Waldstück oberhalb des neu gebauten Lidl-Markts war er spazieren gegangen, als er auf einem als Weide abgetrennten Wiesenstück den verdächtigen grauen Gegenstand in Granatenform sah. "Über dem Gegenstand lag ein wenig Laub, ich habe nur das Endstück gesehen", berichtet Gerhard Eckel. Da sein Handy nicht aufgeladen war, machte er sich auf in Richtung Ort.
Hilfe fand er bereits bei einem Mitarbeiter einer Teerkolonne: Einer der Arbeiter begleitete den Senior zu der Fundstelle. Gemeinsam riefen sie dann die Polizei. "Ich dachte, es könnte sich um eine Artillerie-Granate handeln. Denn im Krieg ist hier so Einiges runtergegangen", so Eckel.
Auch die angerückte Streifenwagenbesatzung konnte auf den ersten Blick nicht ausschließen, dass es sich um einen Sprengkörper handelte. Der graue Fund war etwas mehr als 30 Zentimeter lang, hatte gut 8 Zentimeter Durchmesser.
Gerade, als die beiden Polizisten dann den Kampfmittelräumdienst alarmieren wollen, gibt Gerhard Eckel Entwarnung: Er hatte sich mit der Hand auf einen der runden Pfosten gestützt, mit denen der Weidezaun aufgestellt war - und dann kam ihm die Erleuchtung: Kurzerhand zog er einen der Pfosten aus dem Boden. Jetzt war klar: Die vermeintliche Granate war nur das untere Teil eines dieser Zaunpfähle. "Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin, wegen sowas habe ich jetzt die Polizei gerufen", sagt er verlegen - und doch ein ganzes Stück erleichtert. (as)