MARBURG/STADTALLENDORF. Nachdem zunächst Unbekannte mehrere Geldautomaten manipuliert hatten und so an die von Bankkunden abgehobene Barschaft gelangt waren, hat die Polizei zwei Tatverdächtige ermittelt.
Die Ermittler sprechen bei der Vorgehensweise der Täter vom sogenannten Cash-Trapping. Dabei werden die Ausgabeschächte von Geldautomaten derart manipuliert, dass die abgerufene Summe nicht ausgeworfen wird, sondern hinter einer Blende zurückbleibt. Der Kunde gewinnt laut Polizei den Eindruck, dass der Automat defekt ist. Tatsächlich aber haben die Täter Zugriff auf das Geld - sie brauchen lediglich darauf zu warten, dass der Bankkunde das Kreditinstitut verlässt. Dann entfernen die Verbrecher ihre zuvor angebrachte Vorrichtung und verschwinden mit dem dahinter liegenden Bargeld.
Kurz vor Weihnachten waren der Polizei mehrere Fälle von Cash-Trapping angezeigt worden. Die Ermittlungen führten die Kripo Marburg nun zu zwei Tatverdächtigen. Es handelt sich um Vater und Sohn. Die beiden 43 und 23 Jahre alten Männer leben im Ostkreis. Sie bestritten nach ihrer vorläufigen Festnahme am Dienstag alle Tatvorwürfe. Bei der Wohnungsdurchsuchung fand die Kripo allerdings Beweismittel, die auf einen Tatzusammenhang hindeuten. Nähere Angaben dazu machte Polizeisprecher Martin Ahlich am Mittwoch nicht.
Weil keine ausreichenden Haftgründe gegen die Männer vorlagen, musste die Polizei die Tatverdächtigen wieder auf freien Fuß setzen. Die Ermittlungen gegen Vater und Sohn dauern laut Polizei aber an.