SIEGEN. 9000 Stangen Zigaretten hat die Polizei bei einem 22-Jährigen sichergestellt. Der junge Mann hatte einen ehemaligen Kollegen einer Spedition bedroht und ihn gezwungen, die "Glimmstengel" bei ihm und nicht bei ordnungsgemäßen Empfänger abzuliefern. Die Freude an der rund 300.000 Euro teuren Beute währte nur kurz.
"Ein Klein-Lkw reichte kaum aus, um die entwendeten Zigaretten sicherzustellen", sagte Polizeisprecher Michael Zell am Mittwoch über die Sicherstellung der Beute. Begonnen hatte die ganze Geschichte am Sonntag bei einer Spedition in Köln. Dort bedrohte ein 22-jähriger ehemaliger Fahrer einen Kollegen, so dass dieser eine Lkw-Ladung Zigaretten in Siegen ablieferte. Eigentlich sollte der Fahrer die Ware nach Thüringen bringen, wo sie aber nie ankam. Stattdessen erstattete der Fahrer dort Anzeige, weil ihm die Zigaretten angeblich bei einer Rast vom Lkw gestohlen worden waren. Zurück in Köln offenbarte sich der Lkw-Fahrer seinem Chef, der daraufhin die Polizei informierte.
Die Siegener Polizei vermutete, dass die Zigaretten in einem Wert von etwa 300.000 Euro noch in einer Siegener Wohnung gelagert waren. Am Dienstag gegen 16 Uhr griffen die Ermittler zu: Der 27-jährige Wohnungsinhaber verließ die Wohnung mit einer Plastiktüte voller Zigarettenstangen. Der Mann wurde vorläufig festgenommen und die Wohnung nun durchsucht. In der Wohnung befanden sich fast 300 Kartons mit rund 9000 Stangen Zigaretten. Im Zuge der weiteren Ermittlungen nahmen die Beamten den 22-Jährigen und einen 25-jährigen Mittäter fest.