KASSEL. Weiterhin gehen in der Region Anrufe falscher Polizisten bei Bürgern ein. In allen Fällen versuchen die Betrüger, ihren Gesprächspartnern Informationen zu Wertgegenständen und Bargeld zu entlocken oder an Zugangsdaten zum Onlinebanking der Angerufenen zu kommen.
Seit Sonntagnachmittag melden sich vermehrt Bürger bei der Kasseler Polizei und berichten, von angeblichen Beamten des Polizeipräsidiums Nordhessen oder gar dem Landeskirminalamt (LKA) Hessen angerufen worden zu sein. "In allen der Polizei bislang bekannt gewordenen Fällen handelten die Opfer richtig", sagte Polizeisprecher Torsten Werner - niemand habe den Anrufern die gewünschten Infromationen gegeben.
Oberkommissar Weiß ruft nach Einbruch an
Die gängigste Masche der zuletzt angezeigten Delikte beginnt mit einem Telefonanruf, bei dem ein Mann sich als Polizist ausgibt und von einer angeblichen Festnahme nach einem Einbruch in der Nachbarschaft berichtet. Bei den Tätern sollen dabei Listen mit Adressen gefunden worden sein. Nun würden diese Adressen angerufen, um zu klären, ob tatsächlich Wertgegenstände oder Bargeld vorhanden seien. So auch in einem Fall in der Hunsrückstraße. Ein Mann meldete sich gegen 17 Uhr bei einer dort wohnenden 68-Jährigen und gab sich als Oberkommissar Weiß vom Polizeipräsidium Nordhessen aus. Zu den Vermögenswerten befragt, roch die 68-Jährige den Braten, beendete das Telefonat mit dem falschen Polizisten und informierte sofort die echte Polizei über Notruf 110.
Angeblicher LKA-Mitarbeiter fragt nach PIN
Zuletzt meldete sich am Montagmorgen gegen 11 Uhr ein Anwohner aus dem Kasseler Stadtteil Jungfernkopf. Auch er sei am Sonntagabend von einem Mann angerufen worden, der sich als Mitarbeiter des LKA Hessen ausgab und sich zu Wertgegenständen im Haus des Angerufenen informieren wollte. In diesem Fall ging der falsche LKA-Mitarbeiter sogar noch einen Schritt weiter. Er fragte, ob der 77-Jährige Onlinebanking betreibe, und wollte die Zugangsdaten wissen. Auch dieser Rentner ließ sich keinen Bären aufbinden und beendete das Telefonat.
Wie die Opfer übereinstimmend berichten, meldete sich stets ein besonders höflich agierender Mann, der mit gutem, akzentfreiem Deutsch sprach. Die Kasseler Polizei geht davon aus, dass die Anrufe als Vorbereitung zu möglichen Trickdiebstählen dienen. Nicht selten kündigt der falsche Polizist einen weiteren Beamten an, der, sofern Wertgegenstände und Bargeld von den Opfern benannt werden, zum Abholen und Überprüfen vorbeikommt.
Die echte Polizei rät:
- Seien Sie am Telefon misstrauisch und aufmerksam
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Machen Sie keine Angaben zu Wertsachen und Bargeld in Ihrer Wohnung
- Erfragen Sie bei einem Anruf eines angeblichen Polizei- oder Kriminalbeamten Name und Dienststelle und informieren Sie sich selbst durch einen Rückruf bei der Polizei
- Lassen Sie sich dabei nicht durch die im Display angezeigte Rufnummer des Anrufers irritieren. Insbesondere bei 110 seien Sie gewarnt. Die Polizei ruft nicht unter der Notrufnummer an
- Benachrichtigen Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt
In den vergangenen Monaten gab es in der Region zahlreiche ähnlich gelagerte Fälle, in denen auch angebliche Mitarbeiter von Behörden, Versicherungen oder Banken bei arglosen Bürgern anriefen, um vertrauliche Dinge zu erfragen. (ots/pfa)
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