KASSEL. Trotz zunächst hochdramatischer Szenen ist ein Vorfall mit einer zweispännigen Hochzeitskutsche am Freitagabend gegen 19 Uhr in Kassel dann doch noch relativ harmlos ausgegangen. Der 58-jährige Kutscher aus Frankenau war mit seinem Gespann auf dem Weg zum Kasseler Rathaus, um dort ein Brautpaar nach der Trauung aufzunehmen. In Höhe der Kreuzung "Trompete" wurden die beiden Pferde dann plötzlich durch eine vorbeifahrende Straßenbahn erschreckt und gingen durch.
Kutscher stürzt vom Kutschbock
Der Kutscher fiel vom Kutschbock wurde aber glücklicherweise nicht verletzt. Auch die 51-jährige Tierführerin, welche die Haflinger-Pferde zusätzlich am Zügel führte, konnte die Tiere nicht mehr halten. Die Kutsche raste dann führerlos weiter auf der Frankfurter Straße in Richtung Auestadion. Durch die Polizeieinsatzzentrale wurden sofort mehrere Funkwagen losgeschickt um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
Herrenlose Kutsche gerät auf Gegenspur
Glücklicherweise kam das Gespann dann jedoch nach etwa 500 Metern wieder in Höhe der Tischbeinstraße zum Stehen. Zuvor war das komplette Gespann über die Straßenbahnschienen in den Gegenverkehr geraten. Mehrere Verkehrsteilnehmer hatten durch Ausweichmanöver Zusammenstöße mit der Kutsche vermeiden können. Lediglich ein Fahrzeug stieß beim Ausweichmanöver gegen einen anderen Wagen. Auch in diesen beiden Fahrzeugen wurden niemand verletzt.
Insgesamt entstand Sachschaden von rund 8000 Euro an den beiden Autos sowie der Kutsche. "Das wartende Brautpaar musste in Folge der Ereignisse auf die romantische Fahrt verzichten und die Flitterwochen zunächst zu Fuß antreten", sagte Polizeisprecher Franz Skubski am späten Abend.