ZIERENBERG. Einen 75 Jahre alten Geisterfahrer hat die Autobahnpolizei auf der A 44 gestoppt. Zu einem Unfall durch den verirrten Rentner war es nicht gekommen. Die Ordnungshüter zogen den Führerschein ein.
Die Polizei ermittelt nun wegen "Gefährdung des Straßenverkehrs" gegen den 75 Jahre alten Verkehrsteilnehmer aus Bad Nauheim, den eine Streife der Polizeiautobahnstation am Donnerstagmorgen um kurz vor 5 Uhr auf der A 44 zwischen den Anschlussstellen Bad Wilhelmshöhe und Zierenberg stoppte und aus dem Verkehr zog. "Zum Glück war gegen 4.50 Uhr wenig los auf der tagsüber viel befahrenen Ost-West-Achse, der Autobahn A44 Kassel-Dortmund", sagte Polizeisprecher Wolfgang Jungnitsch am Mittag über den Vorfall. Mehrere Verkehrsteilnehmer, die zu diesem Zeitpunkt zwischen Bad Wilhelmshöhe und Zierenberg in Richtung Dortmund unterwegs waren, meldeten nahezu zeitgleich der Leitstelle der Polizei in Kassel einen Geisterfahrer mit einem Kleintransporter, der ihnen auf dem linken Fahrstreifen der Richtungsfahrbahn Dortmund entgegen kam.
Sofort wurde eine Rundfunkwarnmeldung herausgegeben. Eine Funkstreife der Autobahnpolizei entdeckte den Geisterfahrer wenig später um kurz nach 5 Uhr kurz vor der Anschlussstelle Bad Wilhelmshöhe. Die Streife stoppte den Kleinlaster. Der 75 Jahre alte Fahrer, der sich nur sehr schlecht auf Deutsch verständigen konnte, gab gegenüber den Polizeibeamten an, dass er sich auf einem Parkplatz bei einem Lkw-Fahrer nach dem Weg nach Berlin erkundigt habe. Dorthin müsse er ein Paket bringen. Er sei in falscher Richtung unterwegs, habe man ihm gesagt. Daraufhin verließ der 75-Jährige den Parkplatz offenbar entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung und wurde für einige Kilometer zum Geisterfahrer. Ein Atemalkoholtest verlief negativ. Fahrzeug und Führerschein wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sichergestellt.