KASSEL. Zwei mutmaßliche Drogendealer haben Fahnder der Operativen Einheit (OPE) Kassel festgenommen. Die Fahnder stellten ein umfangreiches Sortiment unterschiedlicher Drogen mit einem Gesamtgewicht von rund 1,3 Kilogramm sowie 1735 Euro Bargeld sicher.
Laut Polizeibericht von Freitag waren die beiden Verdächtigen den Zivilfahndern der OPE am Dienstagabend um kurz vor 21 Uhr in einem fahrenden Wagen auf der Leipziger Straße in Kassel aufgefallen. Da der 27-jährige Halter des Fahrzeugs aus Fuldatal schon wegen Drogendelikten in Erscheinung getreten war, entschlossen sich die Fahnder zu einer Kontrolle des Fahrzeugs und der Insassen, als der Wagen auf einem Parkplatz in der Großen Rosenstraße in Kassel anhielt. Wie sich bei der Kontrolle herausstellte, handelte es sich bei dem Beifahrer um einen 39-Jährigen aus dem Raum Göttingen, der erst seit wenigen Tagen in Kassel bei einer Freundin wohnt. Wie der 27-jährige Fahrer den Polizeibeamten gegenüber angab, habe er seinem Bekannten nur einen Gefallen tun wollen und habe ihn an einer Garage in Göttingen mit ein paar Umzugskisten abgeholt.
Fahnder fanden umfangreiches Drogensortiment
Was in den Kisten sei, wisse er nicht. Der 39-jährige Beifahrer verwahrte sich zunächst mit großen Gesten gegen die Vermutung, man habe möglicherweise Drogen transportiert. Erst als die Beamten bei der Durchsuchung der Person in seinen Hosentaschen ein Röhrchen mit rund zwei Gramm Amphetamin fanden, wurde er ganz kleinlaut und bekam Schweißausbrüche. Bei der dann folgenden Durchsuchung eines Rucksacks und verschiedener Behältnisse im Fahrzeug wurden weitere Drogen gefunden. Bei den insgesamt 1,3 Kilogramm wiegenden Drogen handelte es sich unter anderem um rund 650 Gramm Amphetamine, etwa 420 Gramm Haschisch, etwa 200 Gramm Marihuana sowie um 445 Ecstasy-Tabletten und zwei LSD-Trips. Außerdem fanden die Polizisten noch 1735 Euro Bargeld, ein sogenanntes Einhand-Messer und zwei Handys, die während der Kontrolle fast ununterbrochen klingelten. Beide Personen wurden vorläufig festgenommen. Der Fahrer musste sich einer Blutentnahme unterziehen, da der Verdacht bestand, dass er unter Drogeneinfluss gefahren war. Einen nur auf freiwilliger Basis möglichen Drogen-Vortest hatte er abgelehnt.
Folgedurchsuchungen verliefen negativ
Die anschließenden Durchsuchungen der Wohnung des Fuldatalers und der Garage in Göttingen förderten keine weiteren Beweismittel zutage. Auch die mit Einverständnis der Bewohnerin durchgeführte Durchsuchung der Wohnung der Kasseler Freundin des Göttingers, bei der er seit Anfang November untergekommen war, verlief hinsichtlich weiterer Drogen negativ. Gegen beide Personen leiteten die mit der weiteren Bearbeitung des Falles befassten Beamten der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) von Polizei und Zoll ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Drogenhandels in nicht geringen Mengen ein. Der 39-Jährige muss sich außerdem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Beide Beschuldigten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern an.