"Hauptgewinn" - mit vielen Wermutstropfen

Donnerstag, 17. November 2011 17:58 geschrieben von  Migration

HILCHENBACH. Unbekannten Betrügern ist eine 33-jährige Frau aus Hilchenbach auf den Leim gegangen, die angeblich ein Auto gewonnen hatte. Die Polizei warnt nun vor dieser Masche.

Als Überbringer einer auf den ersten Blick äußerst freudigen Nachricht meldete sich am 11. November eine angebliche Anwaltskanzlei aus Norddeutschland telefonisch bei einer 33-jährigen Frau aus Hilchenbach. Ja, so die Jubelbotschaft, bei einem Gewinnspiel habe die Hilchenbacherin ein Auto gewonnen. In der Türkei! Kleiner Wermutstropfen dabei: Da das Fahrzeug noch auf sie umgeschrieben werden müsse, müsse die 33-Jährige nun eine Versicherung über rund 700 Euro abschließen und das Geld hierzu per Western Union in die Türkei transferieren. So gesagt, so getan.

Drei Tage später meldet sich dann eine angebliche Gewinnerhotline aus Berlin bei der Hilchenbacherin und teilt dieser mit, dass das gewonnene Auto bereits in Split an der Grenze stehe. Allerdings fielen nun noch Überführungskosten von rund 1000 Euro an. Auch diesen Betrag zahlte die Geneppte dann wiederum per Western Union an den Empfänger in der Türkei.

Nur zwei Tage später dann ein weiterer Anruf. Diesmal sogar ein angeblicher Herr Doktor von der vermeintlichen Gewinnerhotline höchstpersönlich in der Leitung. Sympathische Nachricht nun: Das Auto steht jetzt schon in Passau an der Grenze. Klar, 848 Euro Zollgebühren müsse sie nun noch einmal zahlen, dann aber könne sie sich über ein funkelnagelneues Auto freuen.

Nunmehr wurde die Frau misstrauisch, zahlte diesmal keinen Cent mehr und konnte über ihre Bank zumindest die zweite Überweisung auch noch rückgängig machen. Die 33-Jährige erstattete bei der Polizei anschließend Anzeige, so dass das Siegener Kriminalkommissariat nun wegen Betrugs ermittelt. Wie man sich denken kann, sind die Aussichten, die Hintermänner dieser perfiden Betrugsmasche erfolgreich zu ermitteln, sicherlich nicht besonders rosig. Deshalb rät die Polizei, der geschilderten Betrugsmasche und ähnlich hinterhältigen Betrugsvarianten von vornherein zu begegnen. Werden bei einem vermeintlichen "Gewinnspiel" Vorauszahlungen verlangt, so sollten sofort die "roten Warnleuchten" angehen - insbesondere wenn diese Vorauszahlungen auf ausländische Konten transferiert werden sollen. Im Zweifelsfall steht das zuständige Fachkommissariat der Kripo unter der Rufnummer 0271/7099-0 Rede und Antwort - am besten, bevor man Geld überweist.

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 17. November 2011 19:02

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