STADTALLENDORF. Bei einer Gasverpuffung in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ist am Mittwochabend ein 52-jähriger Mann lebensgefährlich verletzt worden. Weil die Detonation offenbar starke Schäden an dem Gebäude ausgelöst hatte, wurde das Haus in der Niederkleiner Straße evakuiert.
Warum es am Mittwoch gegen 18.30 Uhr in dem Gebäude zu der starken Verpuffung wegen ausströmenden Gases gekommen war, stand zunächst nicht fest. Ursache war offensichtlich eine 5-KG-Propangasflasche, die der Mann in seinem Wohnzimmer stehen hatte. Dort ereignete sich auch die Explosion: Laut Kreisbrandmeister Stephan Schienbein hätten Zeugen von einem Knall und einer Rauchwolke gesprochen. Daher sei man zunächst auch von einem Wohnungsbrand ausgegangen.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz, die Niederkleiner Straße blieb längere Zeit voll gesperrt. Der Schwerverletzte wurde nach der Erstversorgung durch Rettungsassistenten und Notarzt mit lebensgefährlichen Verbrennungen in eine Klinik eingeliefert.
Zwölf weitere Bewohner mussten das Sechsfamilienhaus nach der Verpuffung verlassen, sie alle hatten die Detonation unverletzt überstanden. In ihre Wohnungen können die Menschen jedoch vorerst nicht zurückkehren, da ein Gutachter zunächst prüfen muss, wie es um die Statik des Gebäudes steht und ob Einsturzgefahr herrscht.
Die betroffene Erdgeschoss-Wohnung ist auf jeden Fall unbewohnbar, die Druckwelle der Verpuffung hatte sämtliche Räume schwer beschädigt, Fensterscheiben zerbersten lassen sowie Risse in Wänden und Decken verursacht. Selbst bei einem mehrere Meter entfernt stehenden Nachbarhaus wurde eine Fensterscheibe zerstört. Die Kripo nahm die Ermittlungen auf.
Bürgermeister Manfred Vollmer machte sich an der Unglücksstelle ein Bild vom Ausmaß des Schadens. Das Stadtoberhaupt wollte den Bewohnern eine Unterkunft für die Nacht organisieren, doch die Hilfe der Verwaltung war nicht nötig: Die Evakuierten sind bei Freunden und Bekannten untergekommen. Sie durften lediglich noch einmal kurz in ihre Wohnungen zurück, um das Nötigste für die Nacht einzupacken.
Polizeisprecher Jürgen Schlick teilte mit, dass das Gebäude am Donnerstag durch Sachverständige begutachtet werden soll. Zur Ursache der Explosion konnte er ebenfalls noch keine Aussage treffen - die Kripo Marburg habe aber die Ermittlungen aufgenommen.