FRITZLAR. "Bitte parken Sie auf der Autobahn", was sich wie ein Scherz anhört, war am Samstag genau das Konzept der hessischen Polizei auf der A 49 - auf rund 30 Kilometern wurde die Autobahn zur Parkfläche ausgewiesen. Und das mit gutem Grund: Im Rahmen des bundesweit stattfindenden "Tages der Bundeswehr" war ein Veranstaltungsort die Georg-Friedrich Kaserne des Kampfhubschrauberregiments 36 "Kurhessen", das bereits seit vielen Jahrzehnten in Fritzlar beheimatet ist. Zu diesem Event wurden Besuchermassen erwartet, die ohne ein entsprechendes Konzept wohl den Verkehr in und rund um Fritzlar zum Erliegen gebracht hätten.
Dieser Tatsache waren Polizei und Bundeswehr sich von Anfang an bewusst und deshalb hatte man von Seiten der Veranstalter und der Polizei bereits frühzeitig ein Ingenieurbüro aus Marburg mit der Erstellung eines Verkehrskonzeptes für diesen Tag beauftragt. Ein Teil des Konzepts war es, die Autobahn als Parkfläche zu nutzen. Dabei war es beispielsweise wichtig, dass die Autos in Längsrichtung parken, um zum Veranstaltungsende ein reibungsloses Abfahren zu ermöglichen und kein langes Ausparken zu provozieren. Zudem wurden an den Fritzlarer Ortsausgängen verschiedene große Wiesen als Parkflächen für die Besucher ausgewiesen. Einweiser von Polizei, Bundeswehr und Feuerwehr kümmerten sich darum, dass jeder einen Platz bekam. Anschließend wurden die Besucher - statt der erwarteten 100.000 waren es 60.000 - mit Shuttle-Bussen zur Kaserne und später wieder zu den Parkplätzen gefahren. Um 6 Uhr hatte man die A 49 bereits gesperrt und mit der Verkehrsumleitung begonnen.
In Fritzlar selbst merkte man außer einer vorübergehenden Einbahnstraßenregelungen und Sperrung kleinerer Straßen nicht viel vom Besucherstrom. Dies wohl, weil das Konzept einwandfrei aufgegangen war und auch, weil viele Besucher auch mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Fritzlar angereist waren.
Dennoch gab es Schattenseiten: Auf der Autobahn war es zu Farbschmierereien gekommen, die mit dem "Tag der Bundeswehr" zu tun hatten. Den Tätern war es wohl entgangen, dass die Bundeswehr mit ihren Hubschraubern im Kriegsfall das Land vor Angriffen bewahrt und auch immer wieder zu humanitären Einsätzen mit den Hubschraubern ausrückt. Bei Deichbrüchen, Hochwasser oder großen Wald- und Flächenbränden sind die Hubschrauber oft die einzige Chance, Material und Mannschaft zum Ort des Geschehens zu bringen, oder Hilfe zu leisten.
Mit unterschiedlichen Maschinen zeigten die Soldaten in Fritzlar ihr Können und begeisterten dabei ein Publikum von jung bis alt. Außerdem führten die Kameraden eine Knochenmarkstypisierungsaktion auf dem Fluggelände durch. Dabei wollen sie einem 20-jährigen aus Fritzlar helfen, bei dem vor wenigen Wochen die Diagnose "Knochenmarkkrebs" gestellt wurde.
Auch um die Sicherheit der auf mehreren Kilometern abgestellten Fahrzeuge der Besucher wurde sich gekümmert: Aus der Luft überwachte der Polizeihubschrauber "Sperber" der Rheinlandpfälzischen Polizeifliegerstaffel aus Koblenz die Parkplätze und die Autobahn. Die Kollegen der hessischen Fliegerstaffel waren mit Hubschrauber und Flugzeug in der Kaserne zugegen und der Einladung der Bundeswehr gefolgt.
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