Überladenes Gespann mit 30 Mängeln und Explosionsgefahr

Mittwoch, 10. Juni 2015 15:07 geschrieben von  Migration

KNÜLLWALD. Ein abenteuerliches Pkw-Gespann mit sage und schreibe 30 Mängeln an Auto und Anhänger haben Beamte der Autobahnpolizei Baunatal aus dem Verkehr gezogen: Hochexplosiv war dabei die Gasanlage Marke Eigenbau im Kofferraum.

Die Beamten stoppten das Gespann auf der A 7 kurz vor dem Rastplatz Hasselberg, nachdem Hinweise von anderen Verkehrsteilnehmern eingegangen waren. Die Überprüfung des aus Bulgarien stammenden Gespanns führte zur sofortigen Stilllegung.

Bei der Kontrolle strömte den Beamten Gasgeruch entgegen. Dem 53 Jahre alten Fahrer, der nach eigenem Bekunden starker Raucher ist, verordneten sie ein striktes Rauchverbot.

Das nun vorliegende Gutachten weist insgesamt 17 Mängel am Zugfahrzeug und 13 Mängel am Anhänger auf. Die gravierendsten Mängel waren dabei:

  • Die nachgerüstete Gasanlage im Kofferraum war mit einfachen Gurten verbaut, deutlicher Gasgeruch war wahrnehmbar
  • Die selbstgebaute und mit Metallrohren angeschweißte Anhängerkupplung war an mehreren Stellen durchgerostet
  • Die Bremsen des Passats zeigten zum Teil gar keine Wirkung und bremsten ungleichmäßig
  • Der Anhänger war zum Teil durchgerostet und die selbstgeschweißte Anhängergabel hatte sich bereits gelöst

Der Anhänger war ohnehin ein besonderes Konstrukt. Handelte es sich dabei um den hinteren Teil eines Moskwitsch, ein Kraftfahrzeug eines russischen Automobilherstellers. Zudem hatte der findige Erschaffer des Anhängers den Sitz einer Pferdekutsche und eine Baustahlmatte verbaut, um mit der gewonnenen Höhe das Ladevolumen zu vergrößern.

Unabhängig von der fehlenden Betriebserlaubnis war der Anhänger hoffnungslos überladen, und zwar um 111 Prozent. Statt der zulässigen Gesamtmasse von 350 Kilogramm wog der Anhänger satte 740 Kilogramm.

Das komplette Gespann wurde nach dem Wiegen in Homberg/Efze auf Veranlassung des Eigentümers unter Polizeibegleitung zu einem nahegelegenen Schrotthändler gebracht, da die Reparaturkosten den Zeitwert des Gespanns deutlich überschritten. Nach der Verschrottung informierte der 53-Jährige seinen Schwager in Duisburg, der ihn abholte. Dem Bulgaren droht nun wegen der vorsätzlichen Inbetriebnahme des völlig überladenen Fahrzeuggespanns eine Geldstrafe von 470 Euro.

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 10. Juni 2015 15:25

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