Auto bei Unfall in Teile gerissen - Fahrer ansprechbar

Freitag, 16. Januar 2015 23:07 geschrieben von  Migration

BRILON. So etwas hatten die eingesetzten Rettungskräfte, Feuerwehrleute und Polizeibeamten wohl noch nicht oft gesehen. Als sie am Freitagabend auf die B 480 zwischen Brilon und Alme ausgerückt waren, bot sich ihnen vor Ort ein wahres Schlachtfeld. Auch uns als Fotografen fiel es vor Ort schwer, die Zusammenhänge dieses Trümmerhaufens nachvollziehen zu können.

Die Straße war, soweit das Auge reichte, von Trümmerteilen übersät. Hier ein Reifen, dort eine Tür, ein Stück einer Heckpartie, Kennzeichen, oder einfach nur nicht definierbares Metall. Die Polizei hat Kreuze und Markierungen auf die Fahrbahn gesprüht, gelb-schwarze Dreiecke markieren Messpunkte oder Einschlagstellen. Feuerwehrleute stehen am Straßenrand, ein Kilometerlanger Rückstau hat sich gebildet. Von einem Löschfahrzeug wird eine Böschung angestrahlt. Dort scheint der größte Teil des völlig zerrissenen Wagens zu liegen. Feuerwehrleute kommen uns entgegen und wir stellen uns ihnen vor. Sie kennen 112-magazin.de. Wir reden nicht viel, immer wieder schweifen die Blicke rüber zu dem Schlachtfeld auf der Straße und in der Böschung.

Der Einsatzleiter der Feuerwehr gestattet uns, Fotos zu machen. So können wir auch einen genaueren Überblick über die Einsatzstelle erlangen. Wir gehen zuerst zu einem Abschleppwagen, der bereits dabei ist, ein Auto aufzuladen, einen roten Ford Focus. "Das Hauptunfallfahrzeug hängt dort vorn", lautet der freundliche Hinweis eines Feuerwehrmannes. Auf unsere Frage, was es mit diesem Auto hier auf sich habe, bekommen wir den Hinweis: "Der ist Unfallzeuge. Die umher fliegenden Trümmerteile des anderen Pkw haben ihn getroffen und da war er nicht mehr fahrbereit", resümiert ein Polizeibeamter kurz. Sein Kollege steht unterdessen auf dem Dach eines Feuerwehrwagens und wird langsam durch die Unfallstelle gefahren, um Fotos von oben zu machen.

Aus der Kurve getragen
In der Böschung hängen und liegen die Überreste eines schwarzen Pkw, vermutlich eines Alfa Romeo. Er, so die Polizei, kam aus Richung Alme, ist dann nach links auf die B 480 in Richtung Brilon eingebogen und hat mehrere Fahrzeuge hintereinander überholt. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit sei er in der Linkskurve aus der Fahrbahn getragen worden. Die Kollision mit drei am Rand stehenden Bäumen hat den Wagen regelrecht zerrissen. Anschließend wurde er in eine Böschung geschleudert und stellte sich mit der Front in Richtung eines Grabens. Dort blieb er mit dem Kühlergrill in einem Baum hängen. Die Heckpartie fehlt komplett, sie ist aber aufgrund der extremen Deformierungen auch im Nachhinein nicht mehr als Heck zu erkennen.

Die Feuerwehren aus Alme, Wülfte, Scharfenberg und Brilon wurden alarmiert, um mögliche eingeklemmte Menschen aus dem Wrack zu retten. "Wir mussten gar nicht mehr schneiden. Der Verletzte konnte so aus dem Wrack gerettet werden", erklärt Wehrführer Wolfgang Hillebrand vor Ort. "Der Verletzte hat auch noch gesprochen", erklärt ein Polizeibeamter zusätzlich. Die Stimmen der Einsatzkräfte, die auf der Straße laut werden, sprechen von einem Wunder. Mächtig viel Glück und viele Schutzengel müsse der Mann gehabt haben, ist zu hören. Während der Monobildaufnahmen der Polizei können auch wir Fotos vom eigentlichen Unfallfahrzeug machen und auch für uns, wo wir in verschiedenen Kreisen zu schweren Verkehrsunfällen fahren, ist das absolutes Neuland. Für meinen Begleiter, selbst Polizeibeamter, und mich als Rettungsdienstmitarbeiter ist so ein schwerer Unfall, solch eine extreme Gewalteinwirkung auf einen Pkw völlig neu.

Die Mitarbeiter des Abschleppdienstes dürfen nun nach mehreren Stunden Rettungs- und Bergungsarbeiten und Beweissicherung damit beginnen, die Wrackteile zu verladen und abzuschleppen. Die Feuerwehrleute sind ihnen dabei wieder behilflich. Ihre Ruhe und Souveränität an der Einsatzstelle bewundern mein Kollege und ich anerkennend. Obwohl Brilon für uns auch ein absolut neues Einsatzgebiet war und man uns persönlich nicht kannte, war es ein freundschaftliches und kollegiales Miteinander.

Bleibt zu hoffen, dass den Kameraden in Zukunft schlimme Einsätze erspart bleiben. Was bleibt ist das Gefühl, dass ein Auto noch so modern gebaut und ausgerüstet sein kann, aber gegen die zu schnelle Fahrweise hat man keine Chance. Alles ist zerbrechlich. Ein modernes Auto, manchmal auch ein Menschenleben. Hier hat der junge Mann zum Glück eine zweite Chance erhalten und schwebt nach Polizeiangaben nicht in Lebensgefahr. Alter und Wohnort des Mannes standen noch nicht fest.


Link:
Feuerwehr Brilon

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 16. Januar 2015 23:29

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