Tote Kinder in Kassel: Stromschlag in Badewanne

Montag, 11. November 2013 15:24 geschrieben von  Migration

KASSEL. Der Tod zweier Kinder in Kassel stellt sich nach aktuellem Ermittlungsstand als Unglück dar: Offenbar durch einen ins Badewasser gefallenen Rasierapparat haben die beiden vier und sechs Jahre alten Geschwister einen tödlichen Stromstoß erlitten.

Das vier Jahre alte Mädchen und der sechsjährige Junge waren am Sonntagmittag von ihrem Vater, bei dem sie über das Wochenende zu Besuch waren, leblos in der Badewanne seiner Wohnung in der Hersfelder Straße in Kassel aufgefunden worden. Die sofort eingeleiteten Reanimationsversuche von Notarzt und Rettungsdienst waren erfolglos. Beide Kinder verstarben noch in der Erdgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses.

Der Vater hatte nach seinen Angaben kurzzeitig die Wohnung verlassen, um etwas zu erledigen. Bei seiner Rückkehr habe er die Kinder leblos in der Badewanne aufgefunden. Nach dem Ergebnis der Obduktion ist von einem Unglückfall auszugehen. Eine von der Staatsanwaltschaft in Kassel angeordnete Obduktion ergab, dass die Kinder durch einen Stromschlag gestorben sind. Hinweise für eine äußere Gewalteinwirkung konnten nicht festgestellt werden.

"Das Obduktionsergebnis entspricht der Auffindesituation", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft. In der Badewanne befand sich demnach ein Rasierapparat, der mit einer Steckdose verbunden war. Aufgrund der beengten räumlichen Gegebenheiten in dem Badezimmer ist nach vorläufiger Bewertung davon auszugehen, dass der im Ladevorgang befindliche Rasierapparat von den Kindern in die Wanne gezogen wurde.

Der 47-jährige Vater hatte gegen 12 Uhr über Notruf die Rettungsleitstelle der Kasseler Feuerwehr alarmiert.

Vater wird psychologisch betreut
Der Vater befand sich zunächst im Gewahrsam der Polizei, die ihn zum Sachverhalt vernahm. Seine Angaben entsprechen den oben dargestellten Erkenntnissen. Aufgrund seines Zustandes wurde er mit seinem Einverständnis in eine stationäre psychologische Betreuung gebracht.

Die bisherigen Ermittlungen lassen keinen Schluss auf ein Verbrechen zu. Die Ermittlungen dauern an. Es wird unter anderem geprüft, ob gegen den 47-Jährigen ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen eingeleitet wird.

Der Vater der Kinder lebt laut Polizei von der Mutter getrennt. Die Geschwister hatten das Wochenende in Kassel verbracht und sollten am Abend wieder zum Wohnort der Mutter nach Norddeutschland gebracht werden.

Kinder und Erzieherinnen einer Kasseler Kita kamen am Montag zu dem Haus in der Hersfelder Straße und stellten Kerzen und einen Teddy zum Gedenken an die gestorbenen Kinder auf. Die Kripo setzte die Untersuchungen in der Wohnung fort. Dazu war gegen Mittag auch ein Gutachter hinzugezogen worden.

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Zuletzt bearbeitet am Montag, 11. November 2013 15:34

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