Feuer in Asylunterkunft - Fahndung nach Täter läuft

Freitag, 17. Januar 2020 13:33 geschrieben von  Marvin Schreck
Am 16. Januar wurde in der Asylunterkunft in Dorfitter Feuer gelegt - der Täter ist flüchtig. Am 16. Januar wurde in der Asylunterkunft in Dorfitter Feuer gelegt - der Täter ist flüchtig. Foto: 112-magazin

VÖHL. Bei zwei vorsätzlich gelegten Zimmerbränden in der Asylunterkunft an der Korbacher Straße im Vöhler Ortsteil Dorfitter, wurde ein Schaden von 80.000 Euro produziert, verletzte Personen sind nicht zu beklagen.

Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler der Korbacher Kripo von schwerer Brandstiftung aus. Ins Visier der Ermittlungen ist ein 20-jähriger eritreischer Asylbewerber geraten. Der Bewohner der Asylunterkunft hielt sich am Donnerstagabend zuletzt in seinem Zimmer auf, in dem einer der Brände gelegt wurde. Er ist noch flüchtig.

Um kurz vor 22 Uhr, wurden Polizei- und Rettungskräfte über einen Brand in der Asylunterkunft im Vöhler Ortsteil Dorfitter informiert. Zehn Personen, die sich zur Brandzeit im Gebäude aufhielten, wurden durch die Feuerwehr aufgefordert das Haus zu verlassen. Im Zimmer des 20-Jährigen und einem Waschraum war nach derzeitigen Erkenntnissen Feuer gelegt worden. Beide Brände konnten durch die Feuerwehr schnell gelöscht werden, der entstandene Sachschaden wird auf 80.000 Euro geschätzt. Derzeit ist das Gebäude nicht bewohnbar und wurde durch die Polizei versiegelt.

Ein Teil der Bewohner wurde noch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Wohnungen untergebracht. Andere konnten bei Freunden aus der Nähe unterkommen. Weitere Erkenntnisse liegen derzeit nicht vor. Die Ermittlungen und die Fahndungsmaßnahmen dauern an. Hinweise die zur Aufklärung beitragen können, nimmt die Kriminalpolizei in Korbach  unter der Rufnummer 05631/9710 entgegen.

Feuerwehr mit Großaufgebot im Einsatz

Gegen 21.45 Uhr rückten die Wehren Dorfitter, Thalitter, Obernburg, Herzhausen, Schmittlotheim und die „örtliche Einsatzleitgruppe" mit 65 Einsatzkräften unter dem Alarmkürzel "F2 Y, Feuer in Gebäude" in die Korbacher Str. 13 aus. Ebenfalls zur Einsatzstelle eilten der stellvertretende Kreisbrandinspektor, ein Notarzt, ein RTW, zwei Streifenwagen aus Korbach, sowie ein Streifenwagen aus Frankenberg. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich in dem ehemaligen Hotel noch sieben von zehn Personen befanden. Unter der Einsatzleitung von Gemeindebrandinspektor Marco Amert gingen drei Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung und Menschenrettung vor. Zeitgleich stellten sich drei weitere Trupps als Sicherheitstrupp bereit, weitere Kräfte der Feuerwehren leuchteten die Einsatzstelle aus. Während der Einsatzarbeiten wurde die B 252 in Absprache mit der Polizei voll gesperrt. Alle Personen, die sich zur Brandzeit in ihren Wohnungen befanden, konnten über einen rauchfreien Bereich gerettet werden und wurden vor Ort durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt, es kam niemand zu Schaden.

Bürgermeister vor Ort

Das Feuer selbst konnte durch das Vornehmen eines C-Hohlstrahlrohres schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Zur Brandbekämpfung mussten die Trupps in einen Waschraum im Erdgeschoss und in eines der Zimmer im Dachgeschoss vordringen. Hier brannten vermutlich ein Haufen Wäsche und ein Bett. Nach der Meldung "Feuer aus" wurde ein Hochdrucklüfter in Stellung gebracht, um Lüftungsmaßnahmen durchzuführen. Im Laufe der Einsatzarbeiten traf auch Bürgermeister Karsten Kalhöfer ein, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Er zeigte sich bestürzt über die Ereignisse und organisierte für die Bewohner zusammen mit Bernd Weber vom Ordnungsamt weitere Unterkünfte. Während zwei in gemeindeeigene Immobilien untergebracht wurden, konnten die übrigen fünf Asylanten bei Freunden und Bekannten unterkommen. Der Einsatz dauerte bis ca. 1 Uhr an. Im Nachgang mussten verbrauchte Atemschutzgeräte ausgetauscht werden, um die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. Die Beamten der Kriminalpolizei nahmen die Personalien der einzelnen Bewohner auf und stellten die Unterkunft sicher.

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 17. Januar 2020 16:02

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