Bauer Pohlmanns Wiese

Samstag, 28. Januar 2012 14:52 geschrieben von  Migration

DIEMELSEE. Schnee hat die Landschaft am Diemelsee mit einem weissen Kleid umgeben. In den frühen Morgenstunden des 25. Jänner erreiche ich mein Jagdrevier bei -6 Grad Celsius, um dem Schwarzwild nachzustellen. Grund dafür sind die enormen Wiesenschäden oberhalb von Pohlmanns Hof südlich der Eschenseite.

Das Auto lasse ich 400 Meter unterhalb desHofes stehen und pirsche mich langsam entlang der Wiese an die Kanzel heran. Die Sicht ist bei der Schneelage ausreichend. Ich glase mit dem 8x64 die Grünfläche ab, erkenne vier Stück Rehwild, das sich durch Scharren mit den Läufen Zugang zum Grün verschafft. Das Rehwild und auch die Sauen sind durch Eichelmast sehr feist und machen in diesem Jahr einen erfreulich guten und gesunden Eindruck. Ich baume mit Waffe und Lodenmantel zur Kanzel auf und richte mich ein, lade die Waffe und hänge meinen Gedanken nach.

 Nach einer guten halben Stunde schreckt Rehwild oberhalb der Wiese und ich Leuchte mit dem Zeissglas den Waldrand ab. Es ist jedoch im Schlagschatten der Bäume nicht die geringste Bewegung zu erkennen. Ein Fuchs schnürt auf einer imaginären Fährte an meinen Sitz vorbei und verschwindet in der Weite der Landschaft. Um 7 Uhr wird das Büchsenlicht noch besser und ich erkenne in der Senke einen dunklen Klumpen. Das ist mit Sicherheit eine Sau, allein die Lichtverhältnisse reichen nicht für einen weiten Schuss. Zehn Minuten später spreche ich das Stück als Überläuferkeiler an und nehme die Waffe in Anschlag. Leider Befindet sich in Verlängerung der Hof Pohlmann, ein Schuss in diese Richtung bei gefrorenem Boden kann sehr gefährlich sein. Ich warte nun darauf, dass die Sau in's Eicholz zieht und Stelle meine Optik auf 10-fache Vergrösserung ein. Nun wird die Sau unruhig und hebt bei fast taghellem Licht das Haupt.  Ich warte auf den Moment, in den die Sau nach Links zum Waldrand zieht und gehe in Anschlag. Zehn Meter reichen mir, um einen sicheren Schuss anzubringen und um das Gehöft nicht zu gefährden.

Wie es bei der Jagd nun mal so ist: Die Sau wendet sich nicht gen sicheren Wald der Eschenseite, nein, sie zieht in schnellem Schritt zielstrebig direkt am Hof von Bauer Pohlmann vorbei, überquert die Straße von Heringhausen nach Stormbruch und verschwindet im Hagen, um sich in den Douglasien einzuschieben.

Nun gut, heute Abend werde ich wieder hier sein und mein Glück versuchen.

Zuletzt bearbeitet am Samstag, 28. Januar 2012 18:56

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