Tipps: Sicher fahren im Winter

Mittwoch, 16. Januar 2013 12:40 geschrieben von  Julia Renner, HNA

WALDECK-FRANKENBERG. Autofahren im Winter ist eine Herausforderung. Wie sich Kurven und Berge bei Eis und Schnee am besten meistern lassen, erklärt Claudia Schubert. Seit 25 Jahren ist sie Sicherheitstrainerin bei der Kreisverkehrswacht Waldeck-Frankenberg.

Die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Allzu viele allgemein gültige Tipps gibt es nicht. Denn ob Schnee, Schneematsch, festgefrorene Schneedecke, Eisglätte oder überfrierende Nässe - in jeder Situation müssen andere Regeln beachtet werden.

Dennoch kann die Fahrlehrerin aus Bad Arolsen einige Tipps geben:

Den Berg hoch:
Wer im Winter einen Berg hoch fährt, sollte das zügig und in einem hohen Gang tun, rät Schubert. "Dann haben die Räder nicht so viel Kraft zum Drehen." Bei steilen Bergen elektronische Programme wie Anti-Schlupf-Regelung (ASR) am besten ausschalten.

Den Berg hinunter:
Kniffliger ist es, einen Berg hinunter zu fahren. "Grundsätzlich sollte man das sehr langsam machen und schon einen niedrigeren Gang einlegen, bevor das Gefälle beginnt," sagt Claudia Schubert. Wer erst am Berg schaltet, sollte die Kupplung langsam kommen lassen, damit die Motorbremse nicht reagiert. Sonst könnte das Auto ins Rutschen geraten.

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In Kurven:
Wenn die Haftung in Kurven schlecht ist, könnte das Auto nach außen gedrückt werden. Deshalb gilt: Schon langsam in die Kurve hinein fahren und erst am Ende der Biegung leicht beschleunigen. "Auf Kurven muss man besonders gut vorbereitet sein und sehr vorausschauend fahren." Ein Fehler, den viele Autofahrer immer wieder machen: In einer Kurve auf die Bremse treten.

Auto bricht aus:
Gerät das Auto trotz aller Vorsicht ins Rutschen, muss sofort gegengelenkt werden. "Die meisten lenken viel zu spät", weiß Schubert. Oft wird auch zu heftig ins Lenkrad gegriffen. "Die Bewegungen sollten sehr weich sein." Wichtig: "Die Augen sollten immer auf die Straße gerichtet sein, nicht auf einen Baum oder Graben, auf den das Auto zusteuert."

Richtig bremsen:
"Man sollte keine Angst haben, die Bremse zu benutzen", sagt Schubert. Allerdings rät die Fahrlehrerin, immer wieder das Bremsen auf großen, freien Flächen zu üben und das bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Retter und Polizei: Im Einsatz mit Allrad und Schneeketten
Polizei und Rettungsdienst müssen auch bei Schnee und Eis schnell unterwegs sein. "Ein spezielles Fahrsicherheitstraining für den Winter gibt es aber bei uns nicht", sagt Jürgen Dezius, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK-Kreisverband Korbach-Bad Arolsen. Die Fahrer seien erfahren, Anfänger werden langsam herangeführt.

Größere Unfälle habe es in den vergangenen Wintern nicht gegeben, lediglich einen abgefahrenen Spiegel und einen kleineren Blechschaden. "Durch die Größe liegen die Fahrzeuge gut auf der Straße." Für die Rettungswagen gebe es auch Schneeketten. Die Notarzteinsatzfahrzeuge seien mit Allrad ausgestattet. "Wir kommen überall hin", sagt Dezius. Verletzte Wintersportler in Willingen würden oft zusammen mit der Bergwacht gerettet und von den Pisten zum Fahrzeug des Rettungsdienstes gebracht. Für die Fahrer des Rettungsdienstes gelte im Winter, stets mit Bedacht zu fahren. "Trotzdem werden die Zeiten meist eingehalten."

Die Beamten der Korbacher Polizei verfügen über einige Allrad-Dienstfahrzeuge, ansonsten seien die Autos "gut ausgestattet", sagt Polizeisprecher Volker König. Die Polizisten müssen auch im Winter "so schnell wie möglich" zu Einsätzen fahren, dabei aber auch immer sicher. Die Möglichkeit, an Fahrsicherheitstrainings teilzunehmen, ergebe sich nur selten.

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 16. Januar 2013 19:45

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