Solarförderung und das Klagen der armen Energiekonzerne

Mittwoch, 04. April 2012 11:50 geschrieben von  Migration

Sehr geehrte Damen und Herren,

kein Aprilscherz: Für das Gelingen der Energiewende wäre eine maßvolle Weitergabe der beeindruckenden Kostensenkung bei der Photovoltaik ein vernünftiges Signal gewesen. Doch die Bundesregierung bremst mit ihren jüngsten Beschlüssen zur Solarförderung den weiteren Ausbau der Photovoltaik genau jetzt aus, wo diese Technologie konkurrenzfähig günstig wird. Sonnen- und Windstrom verdrängen von Jahr zu Jahr massiver die klimaschädliche fossile Energieerzeugung vom Markt. Die finanziellen Einbußen der großen Energiekonzerne und das öffentliche Klagen über die durch Wind und Sonne gesunkenen Börsenpreise für Strom scheint bei Schwarz-Gelb Früchte getragen zu haben. Dennoch sind bis 2020 mindestens zehn Prozent Solarstrom in Deutschland machbar, wenn die jetzt angekündigte Ausweitung der Förderprogramme zur Stromspeicherung genau auf dieses Ziel ausgerichtet wird.

Intelligenter Klima- und Ressourcenschutz sieht anders aus, wie auch eine aktuelle NABU-Studie zeigt: Die Regeneration von Mooren und die Förderung angepasster Bewirtschaftungssysteme bieten im Bereich der Landnutzung den wirkungsvollsten Hebel. Doch der zunehmende Energiepflanzenanbau gerade auf diesen Flächen verursacht stattdessen steigende Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft. Wenn wir einen effektiven Umwelt- und Naturschutz fördern wollen, müssen wir das europäische Umweltrecht und dessen Umsetzung in den Mitgliedsstaaten stärken. Diese Debatte führen wir gerade in Brüssel im Rahmen der Aufstellung eines neuen EU-Umweltaktionsprogramms.


Mit freundlichen Grüßen
Leif Miller
NABU-Bundesgeschäftsführer

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 04. April 2012 12:00

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