Osterfeuer ja – Scheiterhaufen nein
Holzhaufen unbedingt vor dem Anzünden umschichten
Osterfeuer können für Kleintiere zur Todesfalle werden.
Bald lodern sie wieder überall im Land, die beliebten Osterfeuer. Eigentlich eine heidnische Frühjahrstradition, integrierte das Christentum die Freudenfeuer kurzerhand. So schön und anheimelnd der Brauch auch ist, er birgt Gefahren für die Natur. Der NABU warnt, dass zu früh aufgeschichtete Osterfeuer zur Todesfalle für Kleintiere werden. Deshalb müssen die Haufen am Tag des Anzündens nochmals umgeschichtet werden.
In der ausgeräumten Landschaft suchen Insekten, Amphibien, Rotkehlchen und Zaunkönig, Igel und Wiesel Unterschlupf in den attraktiven Totholzhaufen, so Tom Kirschey vom NABU Brandenburg. Werden diese dann zu Ostern angezündet, wird das vermeintlich sichere Versteck zur tödlichen Falle.
Der NABU will die geselligen Osterfeuer keinesfalls verbieten, so Kirschey. Die für das Osterfeuer bestimmten Reisigberge sollten aber erst am Tage des Abbrennens aufgeschichtet, ältere Haufen vorsichtig umgeschichtet werden. „Osterfeuer sind keine Müllhaufen! Kunststoffe, Spraydosen, alte Autoreifen und dergleichen sind verboten und gehören nicht ins Feuer, weil sie beim Verbrennen gefährliche Stoffe freisetzen“, warnt er.
Das Rotkehlchen kann man häufig in Totholzhaufen entdecken.
Eigentlich sind Buschwerk und Reisig viel zu schade, um zum Spaß verbrannt zu werden. Manche Tierarten sind dringend aufs Totholz angewiesen. Schnittholz und Reisig sollten deshalb möglichst in der Landschaft bleiben.
Auch jeder Gartenbesitzer kann der landschaftlichen Strukturarmut entgegenwirken. Schnittholz und Gestrüpp schaffen Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere, so der NABU. Ein von Brombeeren oder Wildrosen überwucherter Reisighaufen, ein Holzstoß in einem dichten Gebüsch aus heimischen Sträuchern wie Holunder und Weißdorn – mit geringem Aufwand, etwas Phantasie und gutem Willen lässt sich so ein Stück Natur zurück in den Garten holen.
Auch für den Kern eines Hügelbeets ist Reisig sehr gut zu verwenden. Gehäckseltes Schnittholz sollte für den Gartenfreund kein wertloser Abfall sein, sondern ein wertvoller natürlicher Bodendecker (Mulch) und Langzeitdünger.
Quelle: NABU