WALDECK-FRANKENBERG. Am Montag startet die Kreistagssitzung mit zwei Änderungsanträgen in die neue Woche. Ab 11 Uhr tagt das Parlament. Ein Punkt ist die Neuregelung der Jagdsteuer (diese wurde erst 2011 geändert und der Hebesatz von 10 auf 15 % erhöht). Hier wagt die CDU mit Fraktionschef Karl-Friedrich Frese einen Anlauf, um die Jagdgenossenschaften zu entlasten.
Hintergrund: Durch die zunehmende Unattraktivität der Reviere sind die Jagdpachtpreise enorm gesunken. Monokulturen wie Maisanbau für Biogasanlagen, Wildschäden, Veränderung der Landschaften durch Windkraftanlagen, das Vernichten der Hecken, Trockenlegungen von Feuchtwiesen, Holzeinschlag über das ganze Jahr hinweg usw. haben die Jagdpächter in weiten Teilen des Landkreises umdenken lassen. Pachtpreis runter und Deckelung der Wildschäden oder nach der laufenden Pachtperiode ist Schluss. Geglaubt hat das unterdessen niemand von den Landwirten oder den Jagdgenossenschaften. In Burgwald-Bottendorf werden noch 5,47 € pro Hektar bezahlt. In anderen Landkreisen sind ganze Reviere oder Revierteile überhaupt nicht mehr verpachtet oder nach langen Verhandlungen für einen symbolischen Euro an Jäger aus dem Ort vergeben worden. Sonst müssten die Jagdgenossenschaften einen Berufsjäger bezahlen, der den vorgegebenen Abschuss erfüllt. Und das wird teuer.
Der Kreisausschuss und die SPD lehnen eine Änderung jedoch strikt ab. Wohl wissend, dass der Antrag der CDU rechtlich nicht haltbar wäre und neue Ungerechtigkeiten schaffen würde.