BRILON. Von den falschen Polizisten, die am Dienstagabend mit einem aufgesetzten Blaulicht eine Autofahrerin stoppen und in einen Feldweg dirigieren wollten, fehlt weiterhin jede Spur.
Die 32-jährige Autofahrerin aus Olsberg war, wie berichtet, am Dienstagabend gegen 20.45 Uhr bei Brilon auf der Landstraße 870 zwischen Messinghausen und Marsberg unterwegs, als der Beifahrer eines vorausfahrenden Wagens ein Blaulicht auf das Wagendach stellte. Der Fahrer versuchte, die Olsbergerin auszubremsen und zum Anhalten zu bewegen. Als der ältere Wagen japanischer Bauart die Fahrerin in einen Feldweg zu dirigieren versuchte, schöpfte die Frau Verdacht und fuhr weiter. Der vermeintliche Zivilwagen folgte der Olsbergerin dann aber nicht, sondern blieb zurück.
Damit hätten sich die Insassen des Wagens als Betrüger entpuppt, sagte Polizeisprecher Ludger Rath. "Wenn wir jemanden anhalten wollen oder müssen, lassen wir nicht locker oder geben auf, wenn derjenige nicht angehalten werden möchte", erklärte der Sprecher die Vorgehensweise der "echten" Polizei. Zudem würden vor allem Zivilwagen der Polizei eine Kontrolle an beleuchteter Stelle und nicht in der Dunkelheit auf einem Feldweg durchführen - "zur Sicherheit der Kontrollierten, aber auch aus Gründen der Eigensicherung der Kollegen", schilderte Rath. Die Frau aus Olsberg habe sich völlig richtig verhalten und ihren Verdacht der Polizei mitgeteilt.
Auch mehrere Tage nach dem Vorfall lagen den Ermittlern im Hochsauerlandkreis keinerlei Hinweise auf die Täter vor, wie Rath auf Anfrage von 112-magazin.de berichtete. "Wir wissen daher auch nichts über die Motivation", sagte der Sprecher. Man müsse aber nicht lange nachdenken, um sich einen Grund dafür auszudenken, warum eine Frau in der Dunkelheit in einen abgelegenen Feldweg dirigiert werden soll. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise auf die Männer. Melden sollten sich auch diejenigen Verkehrsteilnehmer, die ähnliche Erlebnisse hatten. Zuständig ist die Polizei in Brilon, die unter der Telefonnummer 02961/90200 zu erreichen ist. In dem aktuellen Fall ermittelt die Polizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Verstoßes gegen die Straßenverkehrszulassungsordnung, Nötigung und Amtsanmaßung. "Das war kein Bagatelldelikt oder Streich", machte der Sprecher deutlich.
Wie soll man sich richtig verhalten?
Der Polizeisprecher riet Verkehrsteilnehmern, die sich bei einer Kontrolle durch Zivilfahrzeuge der Polizei unsicher sind, den Beamten ein Zeichen zu geben und langsam in den nächsten Ort zu fahren. Je nach Zugehörigkeit zu Kriminal- oder Schutzpolizei könnten sich Polizisten immer mit Dienstmarken oder -ausweisen authorisieren. Zur Not könne man über den Notruf 110 auch direkt bei der Polizeileitstelle nachfragen, ob ein Zivilwagen tatsächlich ein Fahrzeug der Polizei sei.
112-magazin.de berichtete über den Fall:
Falsche Polizisten wollen Autofahrerin stoppen (06.03.2013)
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