Unfallfluchten: Polizei im HSK rüstet auf

Freitag, 28. Dezember 2012 19:23 geschrieben von  Migration

HOCHSAUERLANDKREIS. Die Polizei reagiert auf die vielen Fälle von Unfallflucht im Hochsauerlandkreis: Nach einer Plakataktion zum Thema rüsten die Beamten nun auch technisch auf, um nach Unfallfluchten eine bessere Beweisführung zu ermöglichen.

Nach dem Start einer kreisweiten Plakatkampagne, in der die Bewohner und Gäste des Hochsauerlandkreises für das Thema sensibilisiert werden sollen, folgt nun der zweite Schritt zur Bekämpfung von Unfallfluchten: Um die Beteiligung an einer Verkehrsunfallflucht besser beweisen zu können, nutzt das Verkehrskommissariat der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis neuerdings die sogenannte Spurfixfolie. Mit Hilfe dieser Folie können auch kleinste Partikel, wie zum Beispiel Lacksplitter, von beschädigten Autos abgenommen und gesichert werden. "Unter einem digitalen Kameramikroskop erfolgt dann der Vergleich mit Partikeln des unfallverursachenden Fahrzeugs", sagte am Freitag Polizeisprecher Ludger Rath. Auf diese Art könne aber auch eine vorgetäuschte Unfallflucht nachgewiesen werden, bei der kein anderes Fahrzeug den Schaden verursacht hat.

Wie wirkungsvoll diese Methode der Spurensicherung ist, zeigte sich bereits an Heiligabend. Eine 49-jährige Frau zeigte eine Verkehrsunfallflucht zu ihrem Nachteil an. Ihr Auto sollte demnach am Montag auf dem Parkplatz eines Baumarkts in Brilon an der Möhnestraße gestanden haben, als ein unbekannter Fahrzeugführer die komplette Fahrerseite beschädigt haben soll. Der Verursacher soll nach weiteren Angaben der Frau dann von Unfallstelle geflüchtet sein. Den Schaden von mehreren tausend Euro an ihrem Auto habe sie bemerkt, als sie wieder zu ihrem Auto zurückkehrte.

Unfallflucht vorgetäuscht - Anzeige
Ein erster Verdacht, dass die Angaben der Frau nicht der Wahrheit entsprachen, kam bereits bei Betrachtung der Unfallschäden durch die hinzu gerufenen Polizeibeamten auf. Mit Hilfe der Spurfixfolie erfolgte dann die Spurensicherung an dem beschädigten Auto. Als der Beamte des Verkehrskommissariats der 49-Jährigen die Nachweismöglichkeit der Methode erklärte, wurde diese zunächst unsicher und wollte anschließend die Anzeige zurückziehen. Letztlich musste die Frau einräumen, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfallflucht handelte. Vielmehr war der Wagen bei einer selbst verursachten Kollision mit einer Mauer beschädigt worden. Das Verkehrskommissariat ermittelt nun wegen Verkehrsunfallflucht und Vortäuschens einer Straftat.

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