Kräutermix inhaliert: Erneut Jugendliche in Klinik

Freitag, 30. September 2011 18:39 geschrieben von  Migration

SIEGEN. Erneut haben Jugendliche einen gefährlichen Kräutermix inhaliert. Die Teenager mussten im Krankenhaus behandelt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft warnen eindringlich vor den Folgen der vermeintlich legalen und ungefährlichen Mixturen.

Nachdem bereits im August diesen Jahres mehrere Jugendliche in Siegen nach dem Konsum höchst gefährlicher "Kräutermischungen" zum Teil auf der Intensivstation der Siegener Kinderklinik behandelt werden mussten, haben sich nun im September 2011 nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden weitere vergleichbare Fälle ereignet.

Wiederum hatten die jetzt betroffenen Jugendlichen die vermeintlich "legalen" Kräutermischungen inhaliert. Auch hier war es unmittelbar danach zu äußerst ernstzunehmenden und kritischen Gesundheitszuständen gekommen, die sofortige ärztliche Maßnahmen erforderlich machten.

Bereits nach den Vorkommnissen vom August 2011 hatten die Ermittlungsbehörden sofortige strafprozessuale Maßnahmen gegen den verantwortlichen Betreiber eines sog. Headshops im Bereich der Siegener Oberstadt eingeleitet, weil die Ermittlungen ergeben hatten, dass die im August 2011 im Krankenhaus behandelten Kinder die Kräutermischungen über diesen Headshop bezogen hatten.

In diesem Zusammenhang wurde der besagte Headshop am 3. August auf richterliche Anordnung von den Ermittlungsbehörden durchsucht. Dabei wurden mehr als 100 Packungen der gefährlichen Kräutermischungen sichergestellt. Gegen den Betreiber wurde sofort nach den ersten Vorfällen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz eingeleitet. Seitens der Ermittlungsbehörden wurde mit dem 38-jährigen Mann, der aus Hessen stammt, im Rahmen seiner verantwortlichen Vernehmung bei der Polizei auch ein eindringliches Gespräch geführt, in dem er auf die Strafbarkeit und die Konsequenzen eines weiteren Verkaufs der gefährlichen Kräutermischungen hingewiesen wurde.

Im September mussten in Siegen erneut Jugendliche nach der Inhalation von Kräutermischungen medizinisch behandelt werden. Aus den anschließenden polizeilichen Ermittlungen ergaben sich konkrete Anhaltspunkte dafür, dass auch diese verwendeten Kräutermischungen aus dem Headshop in der Siegener Oberstadt stammen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Siegen wurde daher kurzfristig ein weiterer Durchsuchungsbeschluss gegen den Betreiber des Ladens beim Amtsgericht Siegen erwirkt und am Donnerstag von Polizei und Staatsanwaltschaft vollstreckt. Im Rahmen der Durchsuchung wurden in dem Headshop erneut mehr als 100 Packungen der brisanten Kräutermischungen aufgefunden und sichergestellt. Die Stadt Siegen, deren Mitarbeiter ebenfalls vor Ort waren, ordnete die sofortige Schließung des Headshops an.

"Wir können alle Betroffenen wirklich nur eindringlich warnen, die Finger von diesen höchst gefährlichen Mixturen zu lassen. Aus Sicht unserer Kreispolizeibehörde sind diese Kräutermischungen vollkommen unberechenbar. Die Inhaltsstoffe sind zum Teil überhaupt nicht bekannt und von daher natürlich auch in keinster Weise in ihrer Wirkung kalkulierbar. Wer diese Kräutermischungen konsumiert, der riskiert im Extremfall sein Leben!", sagte Kriminaloberrat Alfons Schäfers, Leiter der Siegener Kripo.

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