MARBURG. Der Fahrer eines voll besetzten Gelenkbusses der Linie 1 verhinderte heute Morgen gegen 10 Uhr mit einer Vollbremsung einen Frontalzusammenstoß. Das Bremsmanöver war nötig, weil der Fahrer eines schwarzen Mercedes trotz des entgegenkommenden, vorfahrtberechtigten Busses nach links abbog. Acht erwachsene Insassen des Busses wurden leicht, ein weiterer Mann schwer, aber wohl nicht lebensgefährlich, verletzt.

Der Unfall ereignete sich gegen 10 Uhr auf der durch Ampeln geregelten Kreuzung Frauenbergstraße/Friedrich-Ebert-Straße/Cappeler Straße. Sowohl der von der Frauenbergstraße mit Ziel Friedrich-Ebert-Straße fahrende Bus als auch der aus der Friedrich-Ebert-Straße kommende Mercedes hatten grün. Für den Daimlerfahrer gibt es extra ein Zusatzschild mit dem Hinweis auf den Gegenverkehr und der Verpflichtung, den Vorrang des Gegenverkehrs zu gewähren.

Der Fahrer des schwarzen Mercedes setzte bog jedoch dennoch ab, und nahm dem Bus so die Vorfahrt. Der Busfahrer bremste sofort scharf ab und verhinderte so einen Frontalzusammenstoß. Den Mercedesfahrer kümemrte dies jedoch nicht: Er fur einfach weiter. Zeugen konnten sich jedeoch das Kennzeichen des Mercedes merken - "die Ermittlungen nach dem wahrscheinlich 81-jährigen Fahrer dauern an", teilte Polizeisprecher Martin Ahlich mit. 

Der Bus fuhr noch bis zur Haltestelle in der unteren Friedrich-Ebert-Straße weiter. Dort kümmerten sich dann die Besatzungen von vier Rettungswagen um die verletzten Fahrgäste, die durch die Vollbremsung im Bus herumgeschleudert wurden. Die meisten hatten sich Prellungen, Schürf- und Platzwunden zugezogen. Ein 57-jähriger Fahrgast kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.