Schockanrufer erneut erfolgreich: Polizei rät russischstämmigen Mitbürgern nochmals zu großer Vorsicht

Montag, 30. Juli 2012 11:23 geschrieben von  Migration

KREUZTAL. Am vergangenen Samstag gingen im Kreuztaler Bereich mehrere Schockanrufe zum Nachteil russischstämmiger Mitbürger ein. In einem Fall - leider - erfolgreich. Eine von den hinterhältigen Betrügern angerufene 66-jährige Frau ist nun um 5.000 Euro ärmer....

Wie die Polizei berichtete, klingelte gegen 14.15 Uhr das Telefon der 66-Jährigen. Am anderen Ende der Leitung - wie üblich - ein unbekannter Mann, der russisch sprach. Dieser eröffnete dann der Angerufenen, dass er Rechtsanwalt sei und dass der Sohn der 66-Jährigen einen Unfall mit einem Kind hatte. Der Sohn sei bei dem Unfall selbst am Mund verletzt worden und könne deshalb nicht mit der Mutter sprechen. Zur schnellen "Abwicklung" sollte die Kreuztalerin für ihren Sohn einen Geldbetrag in Höhe von 5000 Euro an die Familie des bei dem Unfall verletzten Kindes entrichten. Zu diesem Zweck (Abholen des Geldes) würde der Vater des Kindes geschickt. Die 66-Jährige wurde dann durch den hinterhältigen "Rechtsanwalt" geschickt so lange am Telefon gehalten, bis der vermeintliche Vater des Kindes an der Tür der 66-Jährigen schellte und dort die geforderte Geldsumme in Empfang nahm. Erst danach legte der Anrufer auf, die geschädigte 66-Jährige rief dann ihren Sohn an - und der Schwindel kam so ans Licht. Die dann alarmierte Polizei leitete noch eine Fahndung nach dem Geldabholer ein - leider ohne Ergebnis.

Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: ca. 20 Jahre alt (sehr jung aussehend), ca. 160 cm, sehr schlank, schwarze Kleidung und Baseballkappe, dunkles Haar, trug eine mobile Handy-Freisprecheinrichtung am Ohr.

Das Siegener Kriminalkommissariat ermittelt nun gegen die unbekannten Schockanrufer und bittet dabei um sachdienliche Hinweise möglicher Zeugen zu dem unbekannten Geldabholer.

Die Polizei schließt weitere Schockanrufe in unserer Region nicht aus und rät daher insbesondere russischstämmigen Mitbürgern erneut zu entsprechender Vorsicht.

In keinem Fall sollte Unbekannten an der Haustür Bargeld übergeben werden. Sollte man den Verdacht haben, Opfer eines Schockanrufs zu sein, empfiehlt es sich dringend, unverzüglich die Polizei über den Notruf 110 zu alarmieren und - sofern möglich - sich auch die Telefonnummer des Anrufers zu notieren.

Vier weitere Kreuztaler Bürger mit russischstämmigen Wurzeln hatten hingegen am Samstagmittag Glück im Unglück. Auch sie hatten gleichlautende Schockanrufe erhalten, jedoch klug und richtig reagiert und entweder das Gespräch von sich aus beendet oder in einem Fall sogar angeboten, persönlich an der angeblichen Unfallstelle erscheinen zu wollen. Da diese ja überhaupt nicht existiert, führte dies dazu, dass der Schockanrufer das Gespräch von sich aus beendete.

Wie dreist die Schockanrufer sind, zeigt auch der Umstand, dass sie von einer angerufenen 61-jährigen Kreuztalerin die enorme Summe von 100.000 Euro forderten. Würde dies e Summe sofort in bar bezahlt - so der Schockrufer - dann würde die Familie des bei dem Unfall verletzten Kindes auf eine Anzeige verzichten...

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