MARBURG/GLADENBACH. Erst stahl ein laut Polizei etwa 30 Jahre alter Glatzkopf einen Hermes-Transporter, dann baute er mehrere Unfälle und ließ den Wagen schließlich nach einem letzten Unfall in einem Straßengraben stehen.
Der Autodiebstahl fand am Dienstag gegen 14 Uhr statt. Der Transporter stand unverschlossen und mit steckendem Schlüssel in der Frauenbergstraße vor einer KFZ-Werkstatt. Die ursprünglich nur kurzfristig geplante Abwesenheit des Fahrers zog sich unerwartet in die Länge und führte dabei zu kurzfristigen Unterbrechungen der sonst
dauerhaften Sicht auf den abgestellten Wagen. Genau diese Zeit nutzte der Dieb aus.
Gegen 14.40 Uhr verursachte der Täter in Gladenbach in der Gießener Straße einen Auffahrunfall und flüchtete. Bei dem Unfall entstand an einem schwarzen Renault Traffic ein Schaden in Höhe von 5.000 Euro. Der Fahrer des Traffic blieb unverletzt. Der Unfallverursacher flüchtete. An der Unfallstelle verlor der Hermes-Transporter jedoch sein vorderes Kennzeichen.
Gegen 15.50 Uhr meldete ein Zeuge schließlich den gesuchten Transporter im Graben der Landstraße 3047 zwischen den Orten Rodenhausen und Oberweidbach. Der Wagen war verlassen, unverschlossen und stand mit steckendem Zündschlüssel in Fahrtrichtung Rodenhausen.
Der Schaden vorne resultiert sicher aus dem Unfall in Gladenbach. Zudem befanden sich Schäden noch unbekannter Herkunft zwischen dem Vorder- und dem Hinterrad auf der Fahrerseite und oberhalb der Hecktüren, was auf mehrere weitere Unfälle hindeutet. Von dem Täter fehlt bislang jede Spur.
Nach den ersten Ermittlungen handelt es sich dabei um einen hochdeutsch sprechenden, etwa 30 Jahre alten Mann mit Glatze. Der Lkw könnte durch seine laut Zeugenaussagen sehr auffällige "abgehackte" Fahrweise aufgefallen sein.
Ganz offensichtlich hatte der Dieb mehrere Pakete aufgerissen und durchsucht. Ob aus den Pakten etwas fehlt, steht nicht fest.
Hinweise bitte an die Polizei Marburg, Tel. 06421/406-0. (ma)