LANDKREIS. Rund 50 Einsätze hatten die Feuerwehren des Landkreises und in Marburg am Nachmittag zu bewältigen: Innerhalb kürzester Zeit war ein Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen über die Region gezogen.
Während es im Hinterland und im Ostkreis trocken blieb, kamen die Gemeinden Weimar, Lahntal, Ebsdorfergrund, Wetter, Lahntal und die Stadt Marburg weniger glimpflich davon. Feuerwehrsprecher Stephan Schienbein: „Die Wehren hatten das komplette Programm zu bewältigen: Straßen und Keller wurden überflutet, Kanaldeckel hochgedrückt – aber das haben wir schon deutlich drastischer erlebt.“
Der starke Hagel, gepaart mit stürmischem Wind, habe das Grün von den Bäumen gefegt, wodurch die Kanaleinläufe verstopft worden seien, erläutert Schienbein. „Ein leichter Schwerpunkt war in Marburg auszumachen, aber auch die anderen Gemeinden wurden getroffen“, sagt er. In Marburg schossen auf der Universitätsstraße vor dem Ortenbergcenter die Wasserfontänen meterhoch aus den Kanaldeckeln.
Innerhalb weniger Minuten hatte sich das Unwetter zusammengebraut, wodurch auch der Verkehr stellenweise zum Stillstand kam. Auf der B3 parkten die Autofahrer auf dem Standstreifen unter den Brücken, um ihre Autos vor dem Hagel zu schützen. „Ich hatte Angst, dass es mir die Scheibe durchschlägt“, so ein Fahrer gegenüber 112-magazin.
Im Niederweimarer Neubaugebiet machten sich gleich zwei Trampoline „selbstständig“. „Unser Trampolin flog durch die Luft und wurde auf dem unbebauten Nachbargrundstück von einem Baggerfahrer mit der Schaufel eingefangen“, erzählt Frank Posingies. Er selbst hatte weniger Glück: Auch das Trampolin seines Nachbarn flog weg – und landete auf seinem Auto, das einige Kratzer und Beulen davon trug. (as)