Polizei zeigte kein Pardon beim "Car-Freitag"

Samstag, 07. April 2012 07:48 geschrieben von  Migration

PADERBORN. Konsequent ist die Polizei am Karfreitag beim Treffen der Tuning-Szene in Paderborn, dem sogenannten "Car-Freitag", gegen die Besitzer umgebauter Autos vorgegangen. Neun verkehrsunsichere Autos wurden bei Kontrollen sofort stillgelegt und mit Abschleppwagen zum TÜV transportiert.

46 weitere Fahrzeugführer erhielten Mängelkarten. Fahrer und Halter der verkehrsunsicheren Fahrzeuge wurden angezeigt. Gegen 438 Autofahrer, die zu schnell in Richtung Paderborn oder in der Stadt unterwegs waren, schritten die Beamten ein. Mit Fahrverboten müssen zehn Fahrer rechnen. Autorennen auf der Detmolder Straße und damit einhergehende Gefahren für die zahlreichen Schaulustigen waren dank des mit dem Ordnungsamt der Stadt Paderborn entwickelten Einsatzkonzepts und der starken Polizeikräfte passe. Der Einsatzleiter Polizeioberrat Friedrich Husemann äußerte sich zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben mit den geplanten Maßnahmen unser polizeiliches Ziel erreicht. Es gab weder Verkehrsunfälle noch sonst gefährliche Situationen und vor allem keine Verletzten."

Am Freitag hatten sich ab Mittag zahlreiche Schaulustige und Autobesitzer aus der Tuning-Szene an der Detmolder Straße in Paderborn gesammelt. Bis zum späten Nachmittag wuchs die Menge auf rund 3000 Personen an. Die Polizei war mit Beamten aus Paderborn sowie Hundertschaftskräften aus Dortmund vor Ort und schritt konsequent bei Verkehrsverstößen und anderen Ordnungswidrigkeiten ein. Laute Musik oder Reifenquietschen wurden nicht geduldet und mit Verwarnungsgeldern geahndet.

Schon vor einigen Tagen hatten Mitarbeiter des Ordnungsamts und Polizisten mit den Anliegern der Detmolder Straße Informationsgespräche geführt. Viele Grundstücksbesitzer hatten aufgrund dessen die Zufahrten zu ihren Anlagen vorsorglich gesperrt. Widerrechtlich befahrene Grundstücke wurden am Freitag von den Ordnungskräften geräumt. Das Ordnungsamt hatte schon am Vormittag Absperrmaterial aufgestellt, sodass nur zwei Fahrstreifen befahrbar waren. Auf der auf 30 km/h Höchstgeschwindigkeit reduzierten Detmolder Straße war so nur "Stop and Go" oder Schritttempo möglich.

Mehrere Lasertrupps der Polizei, Radarwagen von der Polizei sowie der Stadt- und Kreisverwaltung und ein ziviles Messfahrzeug mit Videoüberwachung waren auf den Zufahrtstraßen und in der Stadt zu Geschwindigkeitskontrollen eingesetzt. Ein großer Teil der erwischten Raser wurde sofort angehalten. Andere müssen in den kommenden Tagen mit Bußgeldbescheiden rechnen. Auf dem innerstädtischen Paderwall stoppte die Polizei einen 23-Jährigen aus dem Kreis Höxter, der seinen getunten Golf laut Lasermessung auf über 100 km/h beschleunigt hatte. Konsequenz: 280 Euro Bußgeld plus Gebühren, vier Punkte und zwei Monate Fahrverbot. Ein Bußgeldbescheid über saftige 680 Euro, vier Punkte und drei Monate Fahrverbot kommen auf einen Autofahrer zu, der mit 145 km/h den Ludwigsfelder Ring bei erlaubten 70 befahren hatte und von einem Radarwagen gemessen wurde.

Die eingesetzten Polizisten nahmen zahlreiche getunte Autos im Umfeld der Detmolder Straße unter die Lupe. Gemeinsam mit einem Kfz-Sachverständigen wurde der Zustand der Fahrzeuge auf Verkehrssicherheit kontrolliert. Neunmal musste der Abschleppdienst anrücken, weil Autos durch veränderte Fahrwerke oder Karosserieumbauten völlig verkehrsunsicher waren. Gegen die Fahrer und Halter wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Mindestens 80 Euro, drei Punkte und die Kosten der TÜV-Untersuchungen sowie der erforderlichen Umbauten oder Reparaturen kommen auf die Betroffenen zu. Einige junge Fahrer werden darüber hinaus kostenpflichtige Nachschulungen zu absolvieren haben. Das gilt auch für einige der erwischten Raser.

Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens sperrte die Polizei während des Einsatzes Teile der Detmolder Straße und Straßenabschnitte am Autohof Mönkeloh vorübergehend komplett ab. Im Laufe des Abends nahm das Verkehrsaufkommen im Zusammenhang mit dem Szenetreffen immer mehr ab. Die Geschwindigkeits- und Fahrzeugkontrollen hielt die Polizei noch bis nach Mitternacht aufrecht.

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