KIRCHHAIN. Mit den Worten "Ich bin so erzogen, dass ich Sachen, die mir nicht gehören, selbstverständlich auch zurückgebe", lehnte ein 82-jähriger Mann den angebotenen Finderlohn für die zurückgegebene Geldbörse ab. 

Das Malheur passierte am Montag in Kirchhain beim Herkules - und zwar dort, wo es die Einkaufswagen gibt. Als die Mutter mit dem Sohn auf dem Arm nach einem Wagen angelte, muss die Geldbörse aus der Jackentasche gerutscht sein. Darin befanden sich neben den üblichen Ausweisen und Debitkarten auch die auf dem Weg zum Einkaufen frisch abgehobenen 500 Euro.

Die 32-jährige Frau bemerkte den Verlust schnell, aber nicht schnell genug. Sie suchte verzweifelt alles ab, doch die Geldbörse blieb verschwunden. Völlig aufgelöst ging sie zur Polizei Kirchhain. Just im Augenblick, als sie die Dienststelle wieder verließ, erhielt sie einen Anruf.

Der Finder aus Kirtorf gab ihr zu verstehen, dass er ihre Geldbörse auf dem Parkplatz des Herkules Marktes bei den Einkaufswagen gefunden hatte. Er bat sie,
die Börse doch abzuholen. Nichts einfacher als das - sie fuhr sofort los und nahm ihr Eigentum höchst erfreut entgegen - überflüssig zu erwähnen, dass nichts
fehlte.

Die überglückliche Mutter kündigte nach der Ablehnung des Finderlohnes an, sich zumindest mit einem Blumenstrauß zu bedanken. "Ein vorbildliches Verhalten des Senioren, dem ich dafür meine ausdrückliche Anerkennung ausspreche!" (ma)