BURBACH. Am Ostersonntag um kurz vor 23 Uhr erhielt eine in Burbach-Niederdresselndorf wohnhafte Seniorin einen Anruf eines hinterhältigen falschen Polizisten. Im Display der Angerufenen wurde dabei die Nummer 0271/1110 angezeigt.
Der Anrufer sprach akzentfreies Deutsch und gab sich als vermeintlicher Polizeibeamter "Herr Reich" aus. Im Verlaufe des Gespräches gaukelte der gemeine Betrüger der Seniorin vor, dass die rumänische Mafia sie und sechs weitere Personen ausspionieren würde und auf ihre Wertsachen aus sei. Geschickt entfaltete der perfide Anrufer derart massiven Druck auf die Seniorin, dass diese schließlich einem weiteren vermeintlichen Polizeibeamten, der sich "Herr Hess" nannte und gegen 0.30 Uhr persönlich am Haus der Burbacherin erschien, aus einem im Obergeschoss geöffneten Fenster ihres Hauses ihre mit Wertsachen (Bargeld, Schmuck, mehrere EC-Karten) gefüllte Handtasche zuwarf.
Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: relativ klein, vermutlich orientalischer Herkunft, schwarzer Oberlippenbart, schwarze Haare, 40 - 50 Jahre alt. Mit einer der ergaunerten EC-Karten wurden bereits nur 2.5 Stunden später im Rheinland an einem Geldautomaten unbefugt mehrere hundert Euro vom Konto der Seniorin abgehoben. Das in dieser Sache ermittelnde Siegener Kriminalkommissariat 2 sucht nun mögliche Zeugen, die in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Burbach-Niederdresselndorf beobachtet haben.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter 0271/70990 entgegen. Gleichzeitig schließt die Polizei weitere hinterhältige Anrufe falscher Polizisten nicht aus und rät daher insbesondere älteren Menschen nochmals mit den nachfolgend aufgeführten Tipps zu entsprechender Vorsicht:
Wenn Sie selbst angerufen werden:
Falls Sie in Ihrem Telefondisplay die Rufnummer der Polizei (110), ggf. mit einer Vorwahl sehen sollten, dann handelt es sich nicht um einen Anruf der Polizei. Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 in Ihrem Telefondisplay. Legen Sie sofort auf.
- Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt.
- Die Polizei erfragt telefonisch keine Bankdaten wie Kontonummer und Kontostand oder Inhalte von Schließfächern, geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
- Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
- Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen, die Polizei wird Sie niemals auffordern, Wertsachen und Geld an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben.
- Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Neben der beschriebenen Tatbegehungsweise gibt es noch zahlreiche weitere Straftaten, bei welchen ältere Menschen auf unterschiedliche Weise um ihre Ersparnisse gebracht werden und bei denen die Geschädigten dazu aufgefordert werden, ihre Vermögenswerte bei ihrem Geldinstitut abzuheben. Informationen hierzu finden Sie unter www.polizei-beratung.de (ots/r)
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