STADTALLENDORF. Mit einem selbstinszenierten Polizeieinsatz inklusive Festnahme haben fünf junge Männer in der Nacht zu Montag einen größeren Einsatz der "echten Kollegen" ausgelöst. Gegen das Quintett im Alter zwischen 18 und 21 Jahren wird nun wegen diverser Ordnungswidrigkeiten ermittelt. Zudem wird momentan geprüft, ob und in welchem Umfang den Akteuren der Arbeitsaufwand der Beamten in Rechnung gestellt werden kann.
Die jungen Männer wollten nach Auskunft eines Polizeisprechers "etwas Verrücktes machen und Aufsehen erregen": Daher entschlossen sie sich dazu, in Nähe einer noch geöffneten Cocktail-Bar in der Straße des 17. Juni eine spektakuläre Polizei-Festnahme zu spielen. Nachdem die Rollen verteilt waren, fuhr gegen 0.30 Uhr ein ziviler VW Passat mit Blaulicht vor. Die angeblichen Zivilfahnder überprüften sofort zwei Personen, die an einem Fahrzeug standen, und ließen sogleich die Handschellen klicken. Anschließend wurden die als Opfer ausgesuchten Laienschauspieler kurzerhand in den "Zivilwagen" verfrachtet und abtransportiert.
Kaum war die Festnahme in "SEK-Manier" erfolgt, gingen bereits erste besorgte Anrufe bei den richtigen Ordnungshütern in Stadtallendorf ein. Die Beamten hatten nun alle Hände voll zu tun, um zu prüfen, ob es sich eventuell um einen Einsatz fremder Polizeieinheiten oder sogar um eine Entführung handelt. Letztendlich führten Zeugenhinweise auf die Kennzeichen der beteiligten Fahrzeuge dann auf die richtige Spur.
Im Rahmen der Ermittlungen stellten die Fahnder in einem Auto 76 Böller sicher. Ob auch das eingesetzte Blaulicht eingezogen wurde, ging aus der Polizeimeldung am Montag nicht hervor. Wie berichtet wurde, floss nach der Ankündigung einer saftigen Rechnung die ein oder andere Träne bei den Beteiligten auf der Polizeistation. (ots/pfa)
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