NORDHESSEN. Zwei Banden, die in Nordhessen eine Serie von Autoaufbrüchen mit einem Gesamtschaden von rund 500.000 Euro begingen, hat die Polizei zerschlagen. Insgesamt begingen die Täter, von denen zwei in Untersuchungshaft sitzen, rund 90 Straftaten.
Nachdem es in Nordhessen in den vergangenen Monaten zu einem deutlichen Anstieg von Auto-Aufbrüchen, insbesondere in Fahrzeuge des Herstellers BMW, kam, wurde im Frühjahr bei der Polizeidirektion Kassel die Arbeitsgruppe "Carin" eingerichtet. Nach umfangreichen und intensiven Ermittlungen gelang es den Beamten, die beiden unabhängig voneinander agierenden Banden zu ermitteln. Das berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch gemeinsam.
Quartett aus Kassel ermittelt
Vier in Kassel wohnende Männer im Alter von 18, 19, 22 und 25 Jahren sind nach den Ermittlungen der AG Carin neben mehreren Fahrzeugaufbrüchen auch für drei Diebstähle hochwertiger BMWs in Stadt und Landkreis Kassel im Jahr 2015 sowie einen weiteren versuchten BMW-Diebstahl im selben Jahr verantwortlich. Dabei hatten die Tatverdächtigen die gestohlenen Wagen offenbar noch in der Region "zerlegt" und die einzelnen Teile anschließend, überwiegend über das Internet, veräußert. Bei der Durchsuchung einer Scheune in Kaufungen Ende März dieses Jahres fanden die Ermittler Teile eines der drei gestohlenen Fahrzeuge, einem Ende April 2015 in Söhrewald-Wellerode gestohlenen BMW M3. Die Ermittlungen gegen die vier Tatverdächtigen dauern derzeit an.
Litauische Bande für viele BMW-Aufbrüche verantwortlich
Nach der Festnahme zweier litauischer Männer im Alter von 19 und 29 Jahren nach dem Diebstahl von Werkzeug aus einem Baumarkt an der Kohlenstraße in Kassel Anfang April ergaben sich den Ermittlern konkrete Hinweise darauf, dass es sich bei diesen um professionell agierende Auto-Aufbrecher handeln könnte. Der Diebstahl im Baumarkt hatte offenbar zur Beschaffung neuen Aufbruchswerkzeugs gedient. Auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft waren beide Männer bereits aufgrund dieser Tat wegen Fluchtgefahr einem Haftrichter vorgeführt worden, der die Untersuchungshaft gegen sie anordnete.
Wie die darauffolgenden konzentrierten Ermittlungen der AG Carin ergaben, waren die beiden in Haft sitzenden Tatverdächtigen, gemeinsam mit einem 33-jährigen Litauer, von einer Wohnung im Landkreis Kassel aus offenbar regelmäßig zur späten Nachtzeit zu Auto-Aufbrüchen in Nordhessen und Südniedersachsen losgefahren und hatten zielgerichtet aus BMW-Fahrzeugen die Navigationsgeräte, Lenkräder und andere fest verbaute Fahrzeugteile fachmännisch ausgebaut und entwendet. Aus ihrer Wohnung erfolgte anschließend auch der Versand der Teile ins Ausland. In den Vernehmungen der Festgenommenen stellte sich heraus, dass sich die Tatverdächtigen zuvor in ihrem Heimatland für die Begehung dieser Auto-Aufbrüche spezialisiert hatten und bei den Taten äußert professionell vorgingen.
Der beiden jüngeren Männer befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft, die Ermittlungen gegen den 33-Jährigen dauern an. (ots/pfa)
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