Falsche Polizisten mit Blaulicht und Waffe: Festnahme

Freitag, 19. August 2016 10:20 geschrieben von  Migration

KASSEL. Mit einem aufgesetzten Blaulicht haben zwei junge Männer in Kassel ein anderes Auto angehalten. Anschließend fuhren sie jedoch mit ihrem angeblichen Zivilwagen weiter, wurden jedoch nach Hinweisen des Gestoppten und kurzer Flucht von der echten Polizei gestellt und festgenommen. Bei der Festnahme fanden die Beamten eine geladene Schreckschusswaffe am Gürtel des 18-jährigen Fahrers, sein 22-jähriger Beifahrer war mit einem Pfefferspray ausgestattet. Beide müssen sich nun wegen Verdachts der Amtsanmaßung und Nötigung verantworten.

Der weiße 1er BMW mit Münchner Kennzeichen war dem später von den falschen Polizisten angehaltenen 20-Jährigen aus Fuldatal bereits zuvor in der Kasseler Innenstadt aufgefallen. Der BMW sei ihm ständig gefolgt und am Wesertor schließlich vor ihm hergefahren. Dabei verringerte der Fahrer des Wagens in der Nacht zu Donnerstag das Tempo und holte plötzlich ein blinkendes Blaulicht hervor, das er durch das geöffnete Fahrerfenster auf dem Dach platzierte. Der 20-Jährige hatte daraufhin angehalten und auf die Kontrolle durch die vermeintlichen Zivilpolizisten gewartet.

Der 1er BMW fuhr anschließend jedoch weiter, ohne dass jemand aus dem Auto ausgestiegen war. Der 20-Jährige war bereits ohnehin misstrauisch geworden und folgte dem Wagen, wobei sein Beifahrer ständig über Handy den Standort an die Polizei durchgab. Streifen der Polizeireviere Nord und Mitte hatten den mit hoher Geschwindigkeit von der Eisenschmiede über die Mönchbergstraße zurück in Richtung Weserspitze flüchtenden weißen BMW kurz darauf auf der Ihringshäuser Straße gestellt.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen 18-Jährigen aus Neustadt am Rübenberge in Niedersachsen und einen 22-Jährigen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg. In ihrem Auto, ein Mietwagen, fanden die Beamten anschließend neben dem Blaulicht auch eine in der Windschutzscheibe angebrachte Leiste mit blauen LED-Lichtern sowie ein Headset für ein Funkgerät. Wie sich später herausstellte, ist der 18-Jährige im Besitz eines kleinen Waffenscheins. Bei dem Pfefferspray des 22-Jährigen handelte es sich um ein Tierabwehrspray. Ein Verstoß gegen das Waffengesetz konnten die Beamten somit nicht feststellen. Dennoch stellten sie die Schreckschusswaffe und das Spray sowie die polizeiähnlichen Utensilien als Beweismittel sicher. Darüber hinaus ergeht eine Mitteilung an die zuständige Waffenbehörde, die über die Zuverlässigkeit und persönliche Eignung des 18-Jährigen zum Führen einer Waffe entscheidet.

Der 18-Jährige stritt in seiner späteren Vernehmung ab, sich mit seinem Verhalten als Polizist dargestellt haben zu wollen. Sein 22-jähriger Beifahrer wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entließen die Beamten sie wieder auf freien Fuß. Die weiteren Ermittlungen werden beim Polizeirevier Nord geführt. (ots/pfa)  

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 19. August 2016 10:29

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