Enkeltrick erfolgreich: 20.000 Euro in Kassel erbeutet

Freitag, 29. April 2016 23:21 geschrieben von  Migration

KASSEL. Trickbetrüger haben mit dem sogenannten Enkeltrick bei einer 80-jährigen Seniorin im Kasseler Stadtteil Harleshausen 20.000 Euro erbeutet. Die Täter gingen dabei so geschickt vor, dass ihnen das Opfer trotz des Hinweises einer Bankmitarbeiterin arglos das Bargeld übergab.

In fünf weiteren Fällen am Donnerstag bei Kasseler Senioren blieb es bei Versuchen. Die Angerufenen erkannten entweder sofort, dass es sich um die Enkeltrickmasche handelt, und legten auf oder riefen bei Angehörigen an und der Schwindel fiel dabei auf.

Angebliche Freundin rief an
Am Donnerstagmittag meldete sich eine Frau bei der 80-Jährigen und gab sich als ihre langjährige Freundin aus, die eine Wohnung ersteigern möchte und dringend Bargeld benötige. 85.000 Euro seien beim Notar fällig, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. Die Seniorin schöpfte keinen Verdacht, glaubte sogar, in der Stimme ihre Freundin zu erkennen. Da sie nicht über diese hohe Summe verfügte, bot die Angerufene ihrer angeblichen Freundin 20.000 Euro an. Nach einem weiteren Telefonat - die angebliche Freundin gaukelte der Seniorin vor, sie müsse dies erst mit dem Notar besprechen - willigte die Anruferin ein. Es wurde für den Nachmittag ein weiterer Anruf vereinbart, wenn die Rentnerin von der Bank zurück sei.

Hinweis einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin nützt nichts
Wie die 80-Jährige in ihrer Vernehmung angab, hatte sie die Bankmitarbeiterin bei der Auszahlung vom Konto sogar noch gefragt, ob sie die Enkeltrickmasche kenne. Im festen Glauben, nicht mit einer Gaunerin, sondern mit ihrer Freundin telefoniert zu haben, machte sie sich gegen 14.30 Uhr mit 20.000 Euro auf den Heimweg. Zuhause im Lilienweg angekommen, erhielt sie unmittelbar nach ihrer Rückkehr einen erneuten Anruf ihrer angeblichen Freundin. Möglicherweise war die Seniorin auf ihrem Weg von den Tätern beobachtet worden.

Geldabholerin mit südländischem Äußeren und schwarzen Locken
In dem weiteren Telefonat kündigte die angebliche Freundin an, nicht selber kommen zu können. Wie bei dieser Masche üblich, wurde eine andere Person als Abholer des Geldes benannt. Auch in diesem Fall erschien eine angebliche Angestellte des Notars. Die Seniorin übergab das Geld in einem Umschlag. Sie beschrieb die Abholerin mit Mitte 20 Jahren, einer Größe von etwa 1,70 Meter und normaler Figur. Sie habe schulterlange, schwarze Locken gehabt, sprach akzentfreies Deutsch und habe ein südländisches Äußeres. Zur Bekleidung konnte die Seniorin nur eine schwarze Jacke angeben. Als die Seniorin sich am Abend bei der echten Freundin telefonisch über den Erhalt des Geldes erkundigte, flog der ganze Schwindel auf. Die 80-Jährige vertraute sich ihrer Tochter an, die sofort die Polizei einschaltete.

Appell der Polizei
Angehörige, Freunde und Bekannte sollten insbesondere mit Senioren die Telefontricks thematisieren. Eine geeignete Methode, den Betrügern nicht auf den Leim zu gehen, ist ein Anruf bei echten Angehörigen. Senioren sollten sich stets bei Familienangehörigen rückversichern, bevor sie größere Bargeldbeträge abheben. Angehörige können auch Verfügungen bei Banken hinterlassen, dass sie bei Auszahlungen größerer Beträge informiert werden.

Zeugen gesucht
Die für Trickbetrug zuständigen Beamten des K 23/24 der Kripo Kassel bitten Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen im Lilienweg gemacht haben, sich unter der Nummer 0561/9100 telefonisch beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden.

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Zuletzt bearbeitet am Samstag, 30. April 2016 00:10

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