Aus den Bäumen gerettet

Montag, 14. März 2016 21:39 geschrieben von  Migration

ELPE. Sven Niemierza ist glücklich und erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Der 29-jährige Bestwiger musste heute von der Bergwacht und der Feuerwehr aus dem Gipfel einer rund 10 Meter hohen Fichte gerettet werden.

Eigentlich wollten er und sein Kumpel aus Frödenberg das erste schöne Wetter genießen und mit ihren Gleitschirmen ein paar Runden über dem Sauerland drehen. Doch ein plötzlicher Strömungsabriss sorgte dafür, dass der Schirm von Sven Niemierza plötzlich in den Sinkflug ging. "Ein Teil des Schirmes ist dann eingeklappt und ich habe noch versucht, ins Feld zu gehen. Aber die Bäume waren schneller", berichtet der junge Gleitschirmflieger.

In einer dicht bewachsenen Schonung landete der Mann direkt auf einer Fichte und musste dort auf Hilfe warten. Diese kam auch in Form der Feuerwehren aus Elpe, Gevelinghausen und Winterberg. Außerdem wurde die DRK Bergwacht Winterberg alarmiert, die die eigentliche Sicherung und Rettung des jungen Mannes vornahmen. Die Kameraden der Feuerwehren legten zum besseren Aufstieg zunächst eine Steckleiter an die Fichte an und sicherten diese entsprechend. Ebenfalls zum Einsatz brachten die Kameraden aus Winterberg einen so genannten Sprungretter. Ein mit Pressluft aufgeblasenes Luftkissen, das vom Prinzip einer Hüpfburg ähnelt. Dieser Sprungretter wurde direkt unter Sven Niemierza in Stellung gebracht, so dass er im Falle eines Falles weich landen würde.

Die Kameraden der Bergwacht - fast alle ausgebildete Rettungsassistenten - rüsteten sich mit Karabiner und Sicherungsseilen aus. Einer von ihnen - der 26-jährige Marc Sartorius - bestieg dann schließlich den Baum, um Sven Niemierza aus seiner misslichen Lage zu befreien. "Dazu müssen erst mal alle Äste entfernt werden, damit ein sicherer Aufstieg und ein späteres Abseilen möglich werden", erklärt einer der Bergretter, der am Boden geblieben ist. Marc Sartorius bringt außerdem verschiedene Sicherungen rund um den Baumstamm an, um ein gefahrloses Abseilen zu ermöglichen. Dabei steht er immer im Kontakt mit seinen Kameraden und den Feuerwehrleuten am Boden, aber auch zu Sven Niemierza, der weiter oben auf Hilfe wartet.

Schließlich hat der Bergretter den Gleitschirmflieger erreicht, und sichert auch diesen entsprechend mit Seilen. "Ich habe den Sven jetzt gesichert und seile ihn nach unten ab", ruft er den Einsatzkräften am Boden zu. Mittlerweile ist auch ein Rettungswagen aus Olsberg alarmiert und eingetroffen, der den augenscheinlich unverletzten Mann zur Vorsicht in ein Krankenhaus transportieren soll.

Dann geht alles ganz schnell: Die Kameraden am Boden haben den Zuruf von Marc Sartorius verstanden und erwarten den Paraglider nun am Waldboden. Nach wenigen Minuten hat Sartorius den Mann sicher abgeseilt und zu Boden gebracht, wo er sofort von den Helfern in Empfang genommen wird. Nun kann sich auch der Bergretter wieder abseilen, mit einigen Zwischenstopps, um die Sicherungen wieder aus dem Baum zu entfernen.

Erleichtert, wieder am Boden zu sein, bedankt sich der junge Paraglider bei allen Helfern, die seinetwegen zum Einsatz gekommen waren. "Danke. Vielen Dank", sagt er ihnen immer wieder anerkennend. Nach einer ersten Untersuchung im Rettungswagen steht wohl schon fest, dass er bei seiner Baumlandung keine ernsthaften Verletzungen davon getragen hat. Ins Krankenhaus geht’s trotzdem noch zur endgültigen Abklärung.

Nach rund zwei Stunden können die Helfer ihre Materialien wieder einpacken und nach Hause fahren. Mit dem guten Gefühl, dem ersten Paraglider für dieses Jahr das Leben gerettet zu haben.

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 15. März 2016 06:20

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