WALDECK-FRANKENBERG. Ein gut erhaltenes Auto zum vorteilhaften Preis mit Überweisung per Western Union: Zur Vorsicht vor dieser "gemeinen Betrugsmasche" mahnt die Polizei.
Beim Stöbern nach günstigen Autos in den einschlägigen Internet-Plattformen stieß in der vergangenen Woche ein Opfer aus Paderborn auf einen Mercedes ML-Geländewagen, den ein privater englischer Anbieter weit unter Marktpreis eingestellt hatte. Per Email nahm der Interessent Kontakt zum Verkäufer auf. In freundlichen Emails baute der Betrüger eine Legende auf: Er habe den Mercedes in Deutschland gekauft und müsse jetzt anders als erwartet in England bleiben. Da sei ein "Linkslenker" jedoch äußerst unpraktisch und auch schwer zu verkaufen. Deswegen der absolut günstige Preis. Der Kriminelle schickte Angaben der Polizei zugolge sogar ein Bild seines Ausweises mit, um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern.
Der teure Flug zur Enttäuschung
Eine Anzahlung in Höhe von mehreren tausend Euro sollte der Käufer per Bargeld-Transfer der Western Union leisten. Das geforderte Geld zahlte der 57-Jährige ein und machte einen Termin, um das Auto in England abzuholen. Mit der Antwort, er würde vom Verkäufer am Flughafen Stansted angeholt, buchte der Käufer ein One-Way-Ticket und flog nach England. Am Treffpunkt wartete der Ostwestfale jedoch vergeblich. Eine Kontaktaufnahme zum Anbieter ist seitdem nicht mehr möglich. Zurück in Deutschland erstattete der 57-Jährige aus dem Kreis Paderborn Anzeige bei der Polizei.
Die Identität der Täter sei im weltweiten Netz "völlig verschleiert", so die Polizei. Dementsprechend sei die Ermittlung der Täter äußerst schwierig, die Erfolgsaussichten gering. Die Polizei rät:
- Niemand hat etwas zu verschenken: Wer Schnäppchenangebote mit Verkaufspreisen weit unter dem tatsächlichen Wert realistisch überdenkt, wird immer einen "Haken" entdecken
- Kein Geldtransfer an Fremde
Weitere Informationen finden sich beim Europäischen Verbraucherzentrum