Zugriff beim Discounter: Drei Tatverdächtige festgenommen

Freitag, 05. August 2011 15:50 geschrieben von  den/ots

FRANKENBERG. Drei Profi-Ladendiebe hat die Polizei am Donnerstagmittag festgenommen - Blendgranateneinsatz inklusive. Mehrere tausend Euro Diebesgut hat die Polizei nach der Festnahme der drei Männer in Frankenberg beschlagnahmt. Schon länger waren die Diebe mit Kontakten nach Georgien beobachtet worden. Unter anderem hatten die ermittelnden Kriminalbeamten aus Marburg herausbekommen, dass seit Mai 2011 regelmäßig 20 Kilo schwere Pakete nach Georgien geschickt wurden.

Gegen 13.45 Uhr endete die lange Observation schließlich mit der Festnahme, wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelhessen mitteilt. Ein "kriminaltaktisches Ablenkungsmanöver" sorgte zuerst für Ablenkung – nichts anderes als eine Blendgranate, die die Polizei zur Verwirrung einsetzte. Das war nicht nur bei den Profidieben erfolgreich; auch viele Frankenberger fragten sich, was es mit diesem lauten Knall auf sich hatte. "Es fielen keine Schüsse", heißt es deshalb in der Pressemitteilung. Die Männer wurden widerstandslos festgenommen.

"Professionell und arbeitsteilig"

Die Männer hatten zunächst einen Lebensmitteldiscounter in Dautphe besucht, dann zwei weitere Märkte in Battenfeld und schließlich zwei Geschäfte in Frankenberg. Hier hatten die Einsatzkräfte genug gesehen und griffen zu."Sie gingen dabei sehr professionell und arbeitsteilig vor und verloren nie den Kontakt zueinander. Sie verließen keinen Laden, ohne eine Kleinigkeit zu kaufen", erläutert Ahlich die Vorgehensweise. Die Beute leerten sie dann "ziemlich ungeniert" an dem abseits des Parkplatzes geparkten Auto. Bei der Festnahme in Frankenberg lagen Waren im Wert von annähernd 300 Euro in dem Wagen.

Zuvor hatten sie ihre speziell für den Diebstahl hergerichtete Kleidung mit Diebesgut "befüllt" – vorwiegend teure Hygienemittel und Drogerieartikel. Die Kleidung war mit vielen Taschen und weiten Ärmeln ausgestattet. Das Innenleben war so präpariert, dass keine Ware durchfallen konnte. Ein gefundener "Spickzettel" enthielt elf Anschriften in Mittelhessen, Nordhessen und im Westerwald.

Die Männer schweigen

Die Kripo Marburg geht davon aus, dass die Festgenommenen vorhatten, diesen Geschäften am nächsten Tag einen "Besuch" abzustatten. Bei den Wohnungsdurchsuchungen stellte die Kripo neuwertige, verpackte Waren im Gesamtwert von mehreren tausend Euro sicher. Die Kripo führt die Männer am Freitag dem Haftrichter vor.

Der Bande wird vorgeworfen, fortgesetzt und gewerbsmäßig Ladendiebstähle begangen zu haben. "Sie stahlen dabei grundsätzlich alles, was sie bekommen konnten", so Pressesprecher Martin Ahlich. Zeugen aus vorangegangenen Ladendiebstählen hatten die Fahnder der Kripo Marburg auf die Spur der Gladenbacher gebracht. Eine längere Observation der Männer erhärtete den Verdacht. Die Männer hüllen sich in Schweigen, äußern sich nur über ihren Anwalt. Die Ermittlungen dauern an.

Zuletzt bearbeitet am Samstag, 06. August 2011 13:11

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