Aktualisiert: Flugblätter in Usseln sollen Ängste schüren

Mittwoch, 13. Januar 2016 17:04 geschrieben von  Migration

WILLINGEN/USSELN. Wunschgemäß und aufgrund der vielen Anfragen unserer Leserinnen und Leser, veröffentlichen wir unter diesem redaktionellen Artikel ein Flugblatt, dass vorgestern in Usseln verteilt wurde. 112-magazin.de berichtete bereits gestern über den rechtsradikalen und fremdenfeindlichen Inhalt.

Die Verteilung von Flugblättern in der Ringstraße und der Hauptstraße sorgt im Willinger Ortsteil Usseln für blankes Entsetzen: Ein bislang unbekannter Täter hat am Montagabend in der Zeit zwischen 20 und 24 Uhr Flyer mit offenbar rechtsradikalem Hintergrund an Autos hinterlassen.

Am Dienstsagmorgen fanden einige Usselner Bürger durchnässte Flugblätter an ihren Autos und verständigten besorgt die Polizei. Die Beamten stellten die Schriftstücke sicher. "Inhaltlich werden eine vermeintliche Bedrohung mit einer Waffe und ein Sexualdelikt von Migranten geschildert, die bei der Polizei allerdings nicht angezeigt worden sind und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht stattgefunden haben", sagte am Mittwoch Polizeisprecher Volker König.

Weiter droht der unbekannte Verfasser damit, das Recht nun selber in die Hand zu nehmen und fordert die Feuerwehr auf, im Einsatzfall nicht auszurücken.

Aufgrund des Inhaltes ist von einer fremdenfeindlichen Motivation der beziehungsweise des unbekannten Verfassers auszugehen. "Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Köln sollen offensichtlich Ängste und Fremdenhass geschürt werden, die sich auch gegen die circa 50 in Usseln untergebrachten Flüchtlinge richten", sagte der Polizeisprecher weiter.

Die Korbacher Kripo hat in Absprache mit der Staatsanwaltschaft in Kassel ein Ermittlungsverfahren gegen den oder die bislang unbekannten Verfasser eingeleitet und ermittelt natürlich auch, ob es die geschilderten Straftaten in Usseln gegeben hat.

Die Polizei ist auf der Suche nach Zeugen, die Angaben zum Verfasser oder zu Personen machen können, die die Flugblätter in Umlauf gebracht haben. Hinweise, auch zu den vermeintlichen Straftaten, erbittet die Kriminalpolizei in Korbach, Telefon 05631/971-0.

   

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 13. Januar 2016 17:36

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