"Anspruchsvolle Aufgabe in hochkritischer Situation"

Mittwoch, 13. Juli 2016 14:37 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Sind bei einem Unfall, Brand oder anderen Unglück mehrere Verletzte zu versorgen, kommen neben Notärzten und Rettungskräften unter anderem auch sogenannte Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OLRD) zum Einsatz. Sie koordinieren zum Beispiel die Sichtung der Patienten und deren Zuweisung in Kliniken. Mit Manuela Stehling, Andreas Heuser und Mark Hiller stehen im Kreis nun drei neue OLRD zur Verfügung.

Ein Zusammenstoß zweier voll besetzter Autos, ein Zugunglück, ein Brand in einem Mehrfamilienhaus oder ein Chemieunfall in einem heimischen Industrieunternehmen - wenn Rettungskräfte und Feuerwehrleute sich bei solchen sogenannten Großschadenslagen um mitunter viele Verletzte kümmern, haben sie ohnehin alle Hände voll zu tun. Um die Retter zu entlasten und ihnen notwendige organisatorischen Aufgaben abzunehmen, werden bei derartigen Fällen Leitende Notärzte (LNA) und Organisatorische Leiter Rettungsdienst zur Einsatzstelle gerufen, um Strukturen vor Ort zu schaffen - das ist im Landkreis Waldeck-Frankenberg pro Jahr durchschnittlich acht bis zwölf Mal der Fall.

Hochqualifiziert, viel Erfahrung
"Sie sind hochqualifiziert und bringen viel Erfahrung mit", sagte am Mittwoch Jens Deutschendorf, Erster Kreisbeigeordneter und Dezernent für den Katastrophenschutz, bei der Vereidigung der neuen OLRD im Kreishaus. Deutschendorf ernannte Manuela Stehling aus Edertal, die hauptamtlich im DRK-Kreisverband Bad Wildungen tätig ist, und Andreas Heuser aus Waldeck, neuer Wachenleiter des promedica-Rettungsdienstes Sachsenhausen, zu Ehrenbeamten des Landkreises, der Träger des Rettungsdienstes ist. Dritter neuer Organisatorischer Leiter Rettungsdienst ist Mark Hiller (Winterberg/DRK Frankenberg), der aus Krankheitsgründen nicht an der Ernennung teilnahm.

Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Rudi Alexi, bezeichnete das Gespann aus Leitendem Notarzt und OLRD an der Einsatzstelle als "doppeltes Lottchen", das die Anforderungen einer Großschadenslage gemeinsam mit der Feuerwehr bewältige. Inzwischen verfüge der Landkreis über 16 Organisatorische Leiter Rettungsdienst und sieben Leitende Notärzte. "Wir sind Hessens größter Landkreis, daher sind diese Kräfte über das gesamte Kreisgebiet verteilt", erklärte Deutschendorf. Innerhalb von 30 Minuten müssten LNA und OLRD vor Ort sein, erklärte Dr. Alexi. Um eine reibungslose Zusammenarbeit im Ernstfall zu gewährleisten, gebe es unter anderem gemeinsame Katastrophenschutzübungen, erklärte Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick. Er ist Leiter des Fachdienstes Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz.

Um ihre Aufgaben bestmöglich zu erfüllen, stünden den Organisatorischen Leitern aber auch eine gute Infrastruktur zur Verfügung, lobte OLRD-Sprecher Kai Schulz. So könne man bei größeren Einsatzlagen über die Leitstelle zum Beispiel den sogenannten ELW 2 anfordern - eine mobile Leitstelle, die an der Einsatzstelle weitere Aufgaben erfüllt und die Kommunikation übernimmt. Um die anspruchsvollen Anforderungen eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst zu erfüllen, müssen die Kandidaten laut Schulz gelernte Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter sein, eine analoge und digitale Funkunterweisung absolviert haben, als Zugführer bei Feuerwehr oder Rettungsdienst tätig sein und einen entsprechenden OLRD-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen haben.

Bei der Ernennung und Vereidigung für die fünfjährige ehrenamtliche Zusatzaufgabe dankte Deutschendorf den neuen Organisatorischen Leitern dafür, "dass Sie sich für diese wichtige Aufgabe bereiterklären". Wenn ein OLRD zum Einsatz gerufen werde, sei dies stets eine hochkritische Situation - vor allem für die Betroffenen.

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 13. Juli 2016 15:49
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