
VOLKMARSEN. Ein 66-jähriger Mann aus Volkmarsen erhielt gestern mehrere Anrufe eines angeblichen Mitarbeiters eines Amtsgerichtes. Der Anrufer erklärte, dass der Volkmarser noch länger zurückliegende Spielschulden habe. Diese würden inzwischen mehrere tausend Euro betragen. Der Betrüger am Telefon schlug dem Volkmarser vor, das Geld auf ein Konto in der Türkei, Litauen oder auch in Deutschland zu überweisen. Da der Angerufene darauf nicht einging, drohte der Anrufer mit einer Kontopfändung. Auch dies brachte den aufmerksamen Volkmarser nicht dazu, das Geld zu überweisen. Er bot dem Anrufer lediglich an, sich am nächsten Morgen nochmal zu melden. Dazu kam es aber nicht. Da dem 66-Jährigen die Sache komisch vorkam, informierte er die Polizei Bad Arolsen.
Tipps der Polizei:
Generell sollten man vorsichtig sein, wenn jemand anruft und behauptet, dass Sie irgendwo Schulden haben. Sind Ihnen keine Rechnungen oder Mahnungen bekannt, ist der Anruf höchstwahrscheinlich ein Betrugsversuch.
Geben Sie niemals Ihre persönlichen Daten am Telefon heraus und bestätigen Sie diese auf Frage auch nicht.
Lassen Sie sich auf keinen Fall unter Druck setzen.
Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
Fragen Sie den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen und woher die angeblichen Schulden konkret resultieren, notieren Sie sich die Antworten.
Kommt Ihnen der Anruf komisch vor, legen Sie vorsichtshalber auf und verständigen Sie die Polizei.
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BAD BERLEBURG. Eine aufmerksame Sparkassenangestellte verhinderte am Montag,den 1. Oktober in Bad Berleburg einen üblen Gewinnspielbetrug zum Nachteil einer 71-jährigen Seniorin.
Die ältere Dame hatte am Montagmorgen unter einer (fingierten) Bad Berleburger Telefonnummer einen Anruf eines angeblichen "Herrn Schubert" erhalten. Dieser gab vor, Insolvenzverwalter zu sein und erklärte, dass die 71-Jährige ein Gewinnspiel nicht ordnungsgemäß gekündigt habe. Dadurch habe sich ein Schuldenberg von über 5.800 Euro angehäuft. Hinzu kämen allerdings noch weitere Forderungen, sodass sich die Gesamtkosten auf insgesamt 13.000 Euro belaufen würden.
Daraufhin forderte Herr Schubert die Bad Berleburgerin auf, direkt unter einer von ihm angegebenen Handynummer mit einer "Frau Kunze" vom Inkassounternehmen Kontakt aufzunehmen und fügte hinzu, dass "er es nicht vertreten könne, wenn ehrliche Leute von hier so über den Tisch gezogen würden." Als die 71-Jährige in dem Gespräch mit "Frau Kunze" erklärte, dass sie die Sache erst mal mit ihrem Sohn besprechen möchte, reagierte Frau Kunze ungehalten und wollte dies auf jeden Fall verhindern. Sie sagte, dass die jungen Leute sowieso immer nur sagen würden, da bräuchte man nichts machen...
Anschließend bot "Frau Kunze" der Berleburgerin an, dass man nach "internationalem Recht 341" eine außergerichtliche Schlichtung anstrebe. Das ginge, indem die 71-Jährige direkt 2.250 Euro an einen Privatmann in der Türkei überweise. Dieser Mann könne dann alles so drehen, dass die Seniorin schuldenfrei sei. Die 71-Jährige ließ sich daraufhin direkt mit einem Taxi zur Sparkasse fahren, um dort die von den Betrügern geforderten über 2.200 Euro in die Türkei zu überweisen.
Da stoppte glücklicherweise die aufmerksame Sparkassenangestellte, bei der sofort alle Alarmglocken läuteten, das üble Treiben der Telefonbetrüger. Letztlich begab sich die 71-Jährige so anschließend von der Sparkasse auf direktem Weg zur Polizei nach Bad Berleburg und erstattete dort Strafanzeige.
Um sich vor derartig hinterhältigen Telefonbetrügern zu schützen, gibt das Bad Berleburger Kriminalkommissariat folgende Tipps: