Deutscher fährt in Menschenmenge - Polizei, Retter und Wehren im Einsatz

Dienstag, 25. Februar 2020 07:52 geschrieben von  Migration
Betroffen: Bürgermeister der Stadt Volkmarsen Hartmut Linnekugel (links), Landrat Dr. Kubat und Fritz Schäfer (rechts) am Tatort im Steinweg. Betroffen: Bürgermeister der Stadt Volkmarsen Hartmut Linnekugel (links), Landrat Dr. Kubat und Fritz Schäfer (rechts) am Tatort im Steinweg. Foto: 112-magazin

VOLKMARSEN. Die Tragödie am Rosenmontag in Volkmarsen hat viele Menschen im Landkreis Waldeck-Frankenberg betroffen gemacht. Landrat Dr. Reinhard Kubat, Fritz Schäfer und Bürgermeister Hartmut Linnekugel waren ebenfalls vor Ort und zeigten sich tief entsetzt über diese abscheuliche Tat.

Nach ersten Meldungen der Polizei vor Ort war am  Montag ein 29 Jahre alter Mann aus Volkmarsen beim Rosenmontagsumzug in eine Menschenmenge gefahren und hatte mindestens 76 Personen verletzt, davon sieben Personen schwer - auch 20 Kinder sind betroffen.

Inzwischen hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main den 29-Jährigen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts angeklagt, die hessische Polizei ermittelt.

Was war geschehen?

Am 24. Februar befuhr der 29-jährige Volkmarser gegen 14.45 Uhr mit seinem silbergrauen Mercedes-Benz den Steinweg und preschte mit seinem Pkw beim Rosenmontagsumzug in eine Menschenmenge beim Rewe-Markt. Der Fahrer wurde vor Ort von der Polizei vorläufig festgenommen und in die Polizeistation Korbach gebracht. Da der mutmaßliche Täter aufgrund der Verletzungen, die er im Zusammenhang mit dem Schadensereignis selbst erlitten hatte, in ärztliche Behandlung musste, wurde er von Beamten der Polizei ins Krankenhaus nach Korbach gebracht und danach erneut in Gewahrsam genommen. Der Beschuldigte soll heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Die Polizei

war zügig vor Ort und riegelte umgehend den Tatort ab. Der Polizeiführer vom Dienst, ein erfahrener Beamter aus Bad Arolsen, forderte umgehend Verstärkung an und schilderte die Lage. Zeitgleich kamen die ersten Notärzte und RTW-Besatzungen zum Tatort in den Steinweg. Ebenso alarmiert wurden die Wehren aus Volkmarsen und Külte. Vorderstes Ziel bestand darin, die An- und Abfahrtswege vom Tatort zu den Krankenhäusern und einfliegenden Hubschraubern freizuhalten. Den Hubschrauberlandeplatz legte die Polizei auf dem Sportplatz bei der Nordhessenhalle fest, von da wurde die Schwerverletzten in umliegende Krankenhäuser geflogen. Aufgrund der undurchsichtigen Lage wurde ein Sondereinsatzkommando angefordert und eine Einsatz-Großlage herausgegeben, die Polizisten in ihren schwarzen Anzügen, waren mit Stahlhelmen, Gesichtsschutz und Maschinenpistolen ausgerüstet. Nach etwa 30 Minuten erweiterte die Polizei die Absperrmaßnahmen auf die Außenbezirke von Volkmarsen, sodass kein Privatfahrzeug ins Stadtinnere gelangen konnte. Bis in den heutigen Dienstagmorgen wurden Spuren gesichert und Zeugen vernommen.  

Die Gerüchteküche

brodelte bereits wenige Minuten nach der Tat: So wurde in den sozialen Netzwerken von einem Terroranschlag gesprochen Diesen Begriff nahmen einige Medienhäuser sofort auf und posteten sogar ein ihnen zugespieltes Foto des mutmaßlichen Täters, das dann auch noch veröffentlicht wurde. Allerdings zeigte dieses Foto nicht den Täter, sondern einen Polizeibeamten. Andere wussten zu berichten, dass der Täter ein Rentner ist, der schon seit geraumer Zeit auf Krawall gebürstet ist. Verschwörungstheoretikern dauerte das Endergebnis der Ermittlungen nur 45 Minuten nach der Tat zu lange, sofort wurde von einem muslimischen Anschlag gesprochen. Das Polizeipräsidium Nordhessen rief die Medien dazu auf, keine Gerüchte zu streuen und die weiteren Ermittlungsergebnisse abzuwarten.

Die Feuerwehren

aus Külte und Volkmarsen waren ebenfalls vor Ort und unterstützten Retter und Polizeibeamte bei ihrer Arbeit. So wurden Sichtschutzmaßnahmen und Absperrzäune aufgebaut, Trassierband gezogen und verletzte Personen betreut. Stadtbrandinspektor Kai Wiebusch war mit 70 Einsatzkräften vor Ort.

Die Stadt

Volkmarsen richtete umgehend im Rathaus (Steinweg 29) ein Informationszentrum für Betroffene ein. Bürgermeister Hartmut Linnekugel war vor Ort und half wo er konnte. Außerdem wurden für die Einsatzkräfte Getränke bereitgestellt.  (112-magazin)

Zuletzt bearbeitet am Freitag, 28. Februar 2020 08:39

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