Betrüger zockt Seniorin an Haustür ab - neue Masche erfolgreich

Samstag, 16. Februar 2019 16:43 geschrieben von  Migration
Falsche Bankmitarbeiter versuchen in Bad Arolsen und Korbach Senioren abzuzocken - Hinweise der Polizei bitte ernst nehmen. Falsche Bankmitarbeiter versuchen in Bad Arolsen und Korbach Senioren abzuzocken - Hinweise der Polizei bitte ernst nehmen. Symbolbild: 112-magazin.de

KORBACH. Trotz zahlreicher Warnungen von Behörden und Medien werden viele Menschen immer noch Opfer unseriöser Betrüger - in den vorliegenden Fällen kam es in Korbach zum Betrug, in Bad Arolsen blieb es beim versuchten Betrug.

Seniorin abgezockt

Am Donnerstag gegen 13 Uhr klingelte ein Betrüger bei einer Seniorin in der Blumenstraße in Korbach an der Haustür. Nachdem ihm geöffnet wurde, erklärte er der Frau, dass er Mitarbeiter einer Korbach Bank sei. Er erzählte, dass von ihrem Konto 1000 Euro abgehoben wurden. Die Seniorin erwiederte dem "Bankmitarbeiter", dass sie nichts abgehoben habe. Daraufhin erklärte der Betrüger, dass dann jemand unrechtmäßig das Geld abgehoben haben muss. Während des Gesprächs täuschte er Telefonate mit der Bank vor. Der Seniorin erklärte er, dass er ihre EC-Karte und ihre PIN benötige, um den Sachverhalt klären zu können. Beides händigte die Frau dem Täter aus. Einige Minuten später kam ihr der angebliche Bankmitarbeiter merkwürdig vor. Sie telefonierte mit ihrer Bank. Dabei erfuhr sie, dass der Täter unmittelbar vor dem Telefonat 1000 Euro von ihrem Konto abgehoben hatte. Erst danach konnte sie ihre EC-Karte sperren lassen.

Der Täter konnte wie folgt beschrieben werden: Etwa 45 Jahre alt schlank, er trug kurze dunkle Haare, einen Dreitagebart sprach hochdeutsch ohne Akzent und trug eine dunkle Brille.

Der zweite Fall ereignete sich in Bad Arolsen

Ebenfalls am Donnerstag, gegen 10.50 Uhr klingelte ein Mann an der Haustür einer Seniorin in der Rauchstraße in Bad Arolsen Er gab sich als Sparkassen-Mitarbeiter aus und fragte, ob die Frau bei der Sparkasse Geld abgehoben habe. Nachdem dies von der Frau bestätigt wurde, erklärte er ihr, dass etwas mit der Abhebung schiefgelaufen sei. Auch hier gelang es dem Täter durch sein seriöses Auftreten an die PIN zu gelangen. Die Frau unterhielt sich aber anschließend mit ihrem Mann und einer Vertrauensperson. Man kam zu dem Entschluss, dass der angebliche Sparkassenmitarbeiter verdächtig war und telefonierte mit der Sparkasse. Dort konnte die EC-Karte noch rechtzeitig gesperrt werden, bevor ein Schaden entstand. Dieser Täter konnte nur sehr vage beschrieben werden: schlanke Gestalt, relativ groß, sehr kurze Haare, er sprach Deutsch mit unbekannten Dialekt (rollendes "R") hatte ein gepflegts Erscheinungsbild und war bekleidet mit hellblauem Hemd, dunkelblauer Hose und dunkelblauem Blouson.

Die Kriminalpolizei Korbach hat die Ermittlungen in beiden Fällen aufgenommen. Ob ein Tatzusammenhang zwischen den Betrügereien besteht, kann noch nicht gesagt werden. Hinweise auf die beiden Täter in Korbach und Bad Arolsen und andere verdächtige Wahrnehmungen in diesem Zusammenhang nimmt die Kriminalpolizei in Korbach unter der Telefonnummer 05631/9710 entgegen.

Tipps der Polizei

Die Polizei gibt zu falschen Bankmitarbeitern und anderen Betrügern an der Haustür nachfolgende Tipps:

Die PIN darf nie an Dritte weitergegeben werden, nicht einmal Geldinstitute oder Kreditkartenunternehmen kennen die PIN. Weder Amtspersonen (z.B. Polizeibeamte) noch Mitarbeiter von Geldinstituten werden deshalb legal nach der PIN fragen. Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durchs Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel. Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde oder Bank an, suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus. Wechseln Sie niemals Geld an der Haustür. Sie könnten - beispielsweise durch Falschgeld - betrogen werden.

Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken Ihnen nie "Geldwechsler" oder "Falschgeld-Prüfer" ins Haus. Verständigen Sie über das Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei - notfalls auch über die Notrufnumer 110. (ots/r)

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Zuletzt bearbeitet am Samstag, 16. Februar 2019 17:23

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