Wildschaden über Weihnachten

Mittwoch, 26. Dezember 2012 12:35 geschrieben von  Migration

DIEMELSEE. Die Weihnachstfeiertage am Diemelsee werden in diesem Jahr durch Schneeschmelze und Dauerregen begleitet. Ein Grund mehr mir Sorgen über die nun auftretenden Wildschäden zu machen. Durch die aufgeweichten Wiesen werden die Sauen magisch angezogen um nach Würmern, Käfern und Mäusen zu suchen. Das sie dabei hektarweise Grünland verwüsten und den Jagdpächtern und Landwirten enorme Schäden zufügen, wissen diese borstigen Gesellen natürlich nicht.  

Ich entschließe mich daher in den frühen Morgenstunden an einen Wiesenkopf bei Bauer Pohlmann zu pirschen und auf den Rückwechsel auf Sauen zu passen. Schön ist, dass der Schadhügel nicht zu unserem Revier gehört, vielmehr hat der Jagdnachbar den Arger und die Kosten zu tragen. Die Wiese ist nämlich komplett in den vorangegangenen Nächten umgebrochen worden.

Gesagt,getan, die beiden Wachtelhunde EMMA und KIRA werden gegen 6:00 Uhr in den Jimny gehoben, die Waffe ( Mauser M03 ) im Kaliber 9,3 x 62 auf dem Vordersitz verstaut, das Zeiss Glas umgehängt und schon sind wir auf dem Weg über die Diemelbrücke Richtung Stormbruch unterwegs. Leiser Nieselregen begleitet mein Anpirschen, die Sicht ist verhältnismäßig gut und als ich um Bauer Zechers Fichten herum pirsche erkenne ich schemenhaft eine Sau im  8 x 68.

Nun heisst es  keine Zeit verlieren, ich umschlage den Fichtenbestand und schiebe mich an die in der Wiese befindliche Rindertränke heran. Die Entfernung zur Sau beträgt etwas mehr als 70 Meter, allein die Sau steht im Revier des Nachbarn. Meine kleine Wachtelhündin EMMA  habe ich an der Leine, ich möchte kein Risiko eingehen, durch die letzten Drückjagden ist sie voller Adrenalin und eine Hatz möchte ich nicht riskieren. Ich gehe davon aus, dass die Sau den kürzesten Weg  zur nächsten Dickung nimmt und das bedeutet, dass die Sau an mir vorbei ziehen muss um ihren Einstand zu erreichen.

Banges warten von ca. 15 Minuten, in der die Sau auch den letzten grünen Streifen der Wiese umbricht, lässt mein Jagdfieber steigen. Wie wird sich der Schwarzkittel entscheiden? Wechselt er in die Eschenseite oder in den Hagen? Nun, Diana ist mir und meiner Hündin am frühen Morgen des 26. Dezember hold. Der Frischling, der seltsamerweise allein unterwegs ist, zieht etwa 50 Meter an uns vorbei, die junge Wachtelhündin gibt keinen Laut von sich, der Körper vibriert unter dem Beutetrieb, gespannt verfolgt sie das Geschehen als ich die Waffe anbacke und der Rotpunkt auf dem Teller der Sau mitzieht...Einstechen und Schuss, das 18 Gramm  Geschoss durchschlägt das Genick des Frischlings und die Sau bricht im Knall des Schusses zusammen.

Nun schnalle ich die Hündin und schicke sie voran. Vorsichtig nähert sie sich der Sau, hat sie doch bei den letzten Jagden schmerzhaft  erleben müssen, dass Sauen sich auch wehren können. Nachdem sie festgestellt hat, dass kein Leben mehr  in dem Schwarzkittel ist, wird die Sau gebeutelt. Ich lasse sie gewähren und entlade meine Waffe, nehme mein Jagdmesser und breche die Sau auf. Das Herz und die Leber wird zwischen den beiden Hündinnen aufgeteilt. Das hat den Vorteil, dass ich heute das Hundefutter gespart habe, wichtiger aber ist, dass die Hunde nach erfolgreicher Jagd " Ihren Anteil " an der Beute erhalten.

 

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 26. Dezember 2012 16:51

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