Heizöl auf der Diemel: Weit über 100 Kräfte im Einsatz (aktualisiert)

Samstag, 23. August 2014 11:37 geschrieben von  Migration

DIEMELSEE. Eine größere Menge Heizöl ist am späten Freitagabend von einem landwirtschaftlichen Anwesen in Deisfeld in die Diemel gelangt. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren die ganze Nacht über und auch am Samstagmorgen noch im Einsatz, legten zahlreiche Ölsperren im Fluss sowie auf dem See und reinigten Wasser mit zwei sogenannten Ölsanimaten.

Der Alarm ging am späten Freitagabend gegen 23 Uhr ein, nachdem ein Anwohner im Diemelseer Ortsteil Deisfeld starken Heizölgeruch wahrgenommen hatte. Die Überprüfung ergab, dass der Brennstoff in größerer Menge von einem Anwesen in der Ortsmitte in den Lauf der Diemel geflossen war und flussabwärts in Richtung Giebbringhausen und weiter Richtung Diemelsee getragen wurde. Die alarmierten Diemelseer Wehren setzten umgehend mehrere Ölsperren und forderten Verstärkung an.

Polizisten machten sich sofort auf die Suche nach der Ursache, wurden in der Straße Wolfskaute fündig und verschafften sich Zutritt zu dem Anwesen. Die Beamten fanden den alleinigen Bewohner des Hofes, einen 84-jährigen Mann, mit einer Kopfplatzwunde und in verwirrtem Zustand in seiner Küche. Nach notärztlicher Behandlung musste er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Schnell war klar, dass er seine gesamten Heizölvorräte - laut Polizeisprecher Volker König vermutlich 2500 bis 3000 Liter - aus den Tanks abgelassen hatte. Warum er das tat, steht noch nicht fest. Das ausgetretene Heizöl suchte sich jedenfalls seinen Weg durch Mauerwerk und alte Abwasserkanäle in die Diemel und löste dadurch einen Großeinsatz der umliegenden Feuerwehren aus.

Die ganze Nacht über waren die Wehren aus den Diemelseer Ortsteilen Deisfeld, Giebringhausen, Adorf, Stormbruch, Heringhausen und Rhenegge im Einsatz. Die Besatzung eines Rettungswagens stand als Absicherung bereit. Die hinzu geforderten Kameraden aus Korbach setzten ihren Ölsanimaten ein: Dieses Gerät saugt verschmutztes Wasser an und scheidet das enthaltene Öl ab.

Einsatzleiter Karl-Wilhelm Römer, stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Diemelsee, forderte am Morgen die Feuerwehr aus Hofgeismar mit einem weiteren Ölsanimaten sowie die Stützpunktfeuerwehren aus Bad Arolsen und Bad Wildungen mit speziellen Ölsperren für größere Gewässer an. Die Arolser Brandschützer stellten außerdem ein Boot zur Verfügung, ein weiteres war aus Adorf zum Diemelsee gebracht worden.

160 Meter lange Ölsperre auf dem See errichtet
In Höhe der Bushaltestelle Am Stein zwischen Giebringhausen und Heringhausen brachten die Feuerwehrleute am Morgen eine rund 160 Meter lange Ölsperre am Einlauf des Diemelsees in Position. An beiden gegenüberliegenden Ufern wurde die Sperre befestigt, bevor dann zahlreiche Ölbindewürfel auf der Wasseroberfläche ausgebracht wurden. Einsatzkräfte des DLRG mit Boot wurden zur Absicherung angefordert.

Unter anderem verschafften sich der Diemelseer Bürgermeister Volker Becker und der stellvertretende Kreisbrandinspektor Horst Benner-Hensel dort einen Eindruck von den Einsatztätigkeiten. Der Chef der Gemeindeverwaltung lobte die große Einsatzbereitschaft und das reibungslose Miteinander der Wehren aus verschiedenen Städten und der Gemeinde. Ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde bezeichnete den Einsatz der Wehren als sehr professionell und wirkungsvoll. Die "weit größere Baustelle" werde wohl das landwirtschaftliche Anwesen in Deisfeld sein.

Mitglieder des DRK-Betreuungszuges standen am Feuerwehrgerätehaus in Giebringhausen bereit, um die Einsatzkräfte mit heißen Getränken und Brötchen zu versorgen - das hatte in der Nacht bereits die Deisfelder Bevölkerung getan. Im Einsatz war zeitweise auch ein First Responder der Johanniter, der mit einer Dienstmaschine der Motorradstaffel vorübergehend zur Absicherung abgestellt war.

Wasserschutzpolizei dokumentiert Verschmutzung aus der Luft
Zur Unterstützung der Feuerwehren rückte am Samstagvormittag das Korbacher THW an, das in der Ortslage von Giebringhausen eine große weitere Ölsperre errichtete. Der Einsatz dauerte auch am Samstagnachmittag noch an. Um sich ein besseres Bild vom gesamten Ausmaß der Verschmutzung machen zu können, war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Ein Beamter der Wasserschutzpolizei war mit an Bord und machte zahlreiche Fotos aus der Luft.

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Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 24. August 2014 12:48

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