Gebäudebrand: Gefahren für Feuerwehren minimieren

Donnerstag, 15. August 2013 13:25 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Bei Berufsfeuerwehren schon längst selbstverständlich, bei manchen freiwilligen Feuerwehren leider meist nur als "Aufräumgerät" eingesetzt, um den restlichen Brandrauch aus dem Objekt zu bekommen: Die Rede ist von Feuerwehrlüftern. 

Viele Feuerwehren führen schon seit zehn Jahren auf ihren Fahrzeugen sogenannte Drucklüfter mit, häufig fehlt aber das damit verbundene feuertechnische Wissen. Dieses Know how kann nun endlich Einzug halten, denn Christian Emrich hat mit seinem neusten Werk "Taktische Ventilation – Be- und Entlüftungssysteme im Einsatz" ein rund 250 Seiten starkes Kompendium herausgebracht. Das ausbildungsunterstützende Werk ist bei ecomed Sicherheit erschienen, über den auch die Korbacher Autoren Bernd Dittrich und Christof Linde ihre Bücher veröffentlichten (112-magazin.de berichtete, zum Artikel hier klicken).

Aufgrund des immer größer werdenden Anteils von Plastikelementen im Haushalt entsteht bei einem Gebäudebrand wesentlich mehr Brandrauch als noch vor 50 Jahren. Brandrauch ist ein Gemisch aus Gasen, Staubpartikeln und kleinsten Tröpfchen - und enthält viele giftige Substanzen. Am lebensbedrohlichsten ist aber die erhöhte Kohlenstoffmonoxid-Konzentration, die für Rauchvergiftung des Menschen maßgeblich sorgt. Führt man nicht frühzeitig eine Durchlüftung des Objektes durch, stauen sich die explosionsgefährlichen Gase während des Brandverlaufes an und verursachen so eine Raumdurchzündung (Flashover). Ein Innenangriff unter Atemschutz wird nun zu einem lebensgefährlichen Einsatz für die Feuerwehrkameraden.

Eine gut ausgeführte Belüftung schon in der Brandentwicklungsphase verschafft im Innenangriff nicht nur deutlichere Sicht, sondern senkt das Risiko eines Großbrandes. Dazu nutzt man meist die Eingangstür des Gebäudes als Zuluftöffnung, indem man den Drucklüfter davor in Stellung bringt. Zeitgleich müssen Abluftöffnungen wie eingeschlagene Fenster oder ein geöffneter Dachstuhl geschaffen werden. Die turbulente Luft im so geschaffenen Ventilationskanal befördert den Brandrauch durch die Abluftöffnungen hinaus, außerdem kühlt sich auch die Raumtemperatur durch Wärmemitführung ab.

In dem Werk wird das komplexe Thema "Feuer und frische Luft" von verschiedenen Seiten beleuchtet, und sogar die medizinischen und physikalischen Hintergründe bleiben nicht auf der Strecke. Das Buch eignet sich perfekt für Führungskräfte und Ausbilder der Feuerwehren, kann aber auch für Laien und Feuerwehrinteressierte sehr informativ sein. Zu Ausbildungszwecken kann außerdem auch ein Foliensatz sowie eine Kurzreferenz beim Verlag bestellt werden.

Bestellinformationen:
Christian Emrich: Taktische Ventilation (256 Seiten, zahlreiche Abbildungen), Verlag ecomed Sicherheit, ISBN 978-3-609-68426-0, 44,99 Euro. 


Erhältlich ist das Buch über den Buchhandel oder die Verlagshomepage:
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Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 15. August 2013 16:14

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