Der "Enkeltrick"

Donnerstag, 13. Oktober 2011 14:09 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. "Hallo, ich bin ein entfernter Neffe von Dir. Können wir uns mal wieder sehen?" Wer als Senior solche Worte am Telefon hört, ist schnell angetan. Doch die Freude kann auch in Missmut umschlagen - nämlich dann, wenn ein Betrüger am Werk ist. 112-magazin.de gibt Tipps, wie der Enkeltrick auffliegt.

Das Polizeipräsidium Nordhessen warnt sei Donnerstag erneut vor den Betrügern, die schnell an das Geld von älteren Mitbürgern kommen wollen. Ein unbekannter hatte in dieser Woche bei einer Seniorin angerufen und sich ihr gegenüber als Neffe ausgegeben, der sie besuchen wolle. Die erstaunte Dame, die tatsächlich einen Neffen hat, den sie seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatte, stimmte dem Angebot zu. In einem weiteren Anruf des angeblichen Verwandten erklärte dieser, einen Verkehrsunfall verursacht zu haben und bat die Frau um ihre Hilfe. Er müsse unverzüglich einen nicht unerheblichen Geldbetrag an die Polizei bezahlen, damit ihm sein Führerschein nicht abgenommen würde.

Obwohl die gutmütige "Tante" gerne helfen wollte, ließ sie sich nicht so leicht aufs Glatteis führen. Sie stimmte der finanziellen Unterstützung nur unter der Bedingung zu, dass das Geld in ihren Räumen und unter Aufsicht eines Mitarbeiters ihrer KFZ-Werkstatt übergeben werde. Auf den Mann, der sich als ihr Neffe ausgab, wartete sie vergeblich. Zwischenzeitlich konnte die Dame über ihre Verwandtschaft in Erfahrung bringen, dass ihr wirklicher Neffe zu Hause war und sich nicht in Kassel aufgehalten hatte. Bei dem Anrufer handelte es sich offensichtlich um einen Betrüger.

Manche der Betrüger melden sich nicht mit Namen, sondern stellen die Fangfrage, ob man wisse, welcher Angehörige oder Bekannte am Apparat sei. "Mit dieser geschickten Gesprächsführung erhalten die Anrufer schnell einen passenden Namen aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis des potentiellen Opfers", warnt die Polizei.

  • Nicht blind verabreden und kein Geld mitnehmen
  • Auf keine krummen Geschäfte in der eigenen Wohnung einlassen
  • Nicht allein bleiben, sondern Zeugen hinzuziehen
  • Nichts überstürzen: Ein klärendes Telefonat innerhalb der Verwandtschaft kann den Betrüger schnell entlarven
  • Eine (Fang-)Frage zu den verwandtschaftlichen Verhältnissen kann klären, ob ein "Enkeltrick"-betrüger am Werk ist
  • Bei den Anrufern handelt es sich nicht nur um Männer, sondern auch um Frauen

Weitere Informationen bei der Beratungsstelle der Kriminalpolizei.

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 13. Oktober 2011 14:09

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