
SIEGEN. Zu einer gemeinsamen Großübung rückten am Freitagabend der Löschzug Wilnsdorf sowie das Technische Hilfswerk Siegen auf das Gelände der Siegener Kreisbahn aus.
Angenommen wurde, dass es gegen 18.45 Uhr zu einem Störfall auf dem Betriebsgelände der Siegener Kreisbahn im Bereich des Flüssiggaslagers kam. Durch ein defektes Überdruckventil konnte unkontrolliert Gas entweichen. Gleichzeitig kam es im Aufenthalts- und Lagerraum auf dem Gelände zu einer Explosion. Durch die Austrittsöffnung der Überdruckeinrichtung eines Flüssiggastanks strömte Gas aus, welches Feuer gefangen hatte. In dem direkten Umfeld des Brandes stand noch ein Kesselwagen mit Flüssiggas.
Die größte Schwierigkeit der Übung, die Einsatzstelle konnte nicht mit Straßenfahrzeugen angefahren werden. So kam bei dieser Übung auch das Zweiwegefahrzeug der Feuerwehr Wilnsdorf zum Einsatz. Das Zweiwegefahrzeug kann sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene fahren. Für die Einheiten der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks gab es hier reichlich zu tun. So mussten die Personenrettung, der Brandschutz und die Ausleuchtung der gesamten Einsatzstelle durchgeführt werden. Über die Drehleiter der Feuerwehr wurde der gefüllte Kesselwagen der Kreisbahn gekühlt.
An der Übung teilgenommen haben neben den Feuerwehr-Einsatzkräften aus Wilnsdorf, die Schnelleinsatzgruppe sowie die Fachgruppe Beleuchtung des THW Siegen.
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BAD BERLEBURG. Das war ein anspruchsvoller Ausbildungsdienst am Freitagabend für die THW-Helfer des Ortsverbands Bad Berleburg: Es galt, 1,2 Millionen Liter Wasser weg zu pumpen.
Bereits am späten Nachmittag haben sich die rund zwölf Helfer auf den Weg zum Rothaarbad am Stöppel gemacht. Auftrag dort: Das Freibadbecken leer pumpen, damit es für die kommende Saison gereinigt werden kann. „Normal kann man hier einfach den Stöpsel ziehen, aber wir wollten das gerne als Übungsdienst mit unseren Pumpen machen. Wir haben gefragt und waren sofort willkommen“, erklärt Daniel Borchardt, THW-Helfer aus Bad Berleburg, vor Ort. Bereits zum zweiten Mal gab es am Freitag einen solchen besonderen Übungsdienst.
Die Kameraden ließen Tauchpumpen zu Wasser und sie legten Schläuche von Schmutzwasserpumpen ins Becken, um die gewaltigen Wassermassen zu bewältigen. Dabei musste immer darauf geachtet werden, dass alle Pumpen funktionieren, das Wasser in die entsprechenden Kanäle fließen kann und immer genug Sprit für die Pumpen vorhanden ist.
Zusätzlich zum Abpumpen der 1,2 Millionen Liter Wasser mussten die Kameraden bei einbrechender Dunkelheit für ausreichend Licht sorgen. Mit dem entsprechenden Beleuchtungsanhänger jedoch gar kein Problem. Taghell konnten sich die THW-Helfer ihre Einsatzstelle ausleuchten – und das innerhalb weniger Minuten. Mit einem Mast konnten die Flutlichtstrahler in eine entsprechende Höhe gefahren werden. So war es kein Problem, auch am Freitagabend noch mit den Reinigungsarbeiten zu beginnen und den Hausmeister des Rothaarbades dabei zu unterstützen. Zur Unterstützung hatten sich die Helfer auch ihre Jugend mitgebracht, für die der Einsatz im Schwimmbad ebenfalls ein großartiges Erlebnis war.
Beim THW Ortsverband Bad Berleburg stehen einige Tauchpumpen, sowie Schmutzwasserpumpen zur Verfügung, mit denen es den Helfern bei einem Hochwassereinsatz ohne Probleme möglich ist, innerhalb einer Minute mehrere Tausend Liter zu befördern. Zusätzlich zum Beleuchtungsanhänger existiert ein so genannter Power-Moon, der eine Einsatzstelle in Minutenschnelle taghell ausleuchten kann, ohne dabei groß zu blenden, oder Schatten zu werfen. Natürlich sind die Helfer in Bad Berleburg auch für alle anderen denkbaren technischen Hilfeleistungen bestens ausgebildet und ausgerüstet.
SIEGEN. Das technische Hilfswerk in Siegen hatte am Freitagabend gleich zwei Gründe zum Feiern. Zum einen konnten drei Mitglieder für ihre 50-jährige Helfertätigkeit geehrt werden und zum anderen erhielt der Ortsverband eines neues Einsatzfahrzeug.
Um 19 Uhr starteten die Feierlichkeiten mit einem Grußwort durch den Ortsbeauftragten des THW Reiner Senner, gefolgt von Siegens Bürgermeister Steffen Mues , Landrat Paul Breuer und dem THW-Vizepräsidenten Gerd Friedsam, der unmittelbar nach seiner Begrüßung auch die Ehrungen der langjährigen Helfer vornahm.
Die Ehrungen liefen unter dem Motto: „150 Jahre THW!“ Hier fragten sich einige der Gäste wie kann das sein, denn das THW, und das war allen Helfern klar, wird in diesem Jahr erst 60 Jahre alt. Das Geheimnis wurde schnell gelüftet, denn im Ortsverband Siegen begehen gleich drei Kameraden ihr 50-jähriges Dienstjubiläum. Diese drei haben zusammen 150 Jahre THW-Geschichte in Siegen geschrieben. Somit sind Dipl. Ing. Dietrich Kessler, Dietmar Keune und Bertold Trautes für ihre 50-jährige Helfertätigkeit im THW Siegen mit den sogenannten Jahresurkunden und einer Ehrennadel ausgezeichnet worden.
Im Anschluss daran gab es eine weitere Ehrung, die wirklich bis zu ihrer Ausführung streng geheim blieb. Der Ortsbeauftrage des THW Siegen Reiner Senner bekam durch den Vizepräsidenten Gerd Friedsam das Ehrenzeichen in Bronze verliehen. Diese Überraschung war zu einhundert Prozent geglückt, denn auch seine Frau Andrea schwieg bis zur letzten Minute über das Vorhaben der Kameraden.
Im zweiten Festakt wurde dann das neue Einsatzfahrzeug des Ortsverbandes offiziell in Dienst gestellt. Es handelt sich um einen Lkw mit Ladebordwand für die Fachgruppe Logistik – Verpflegung. Dieses Fahrzeug dienst zur Beförderung von Personal und Ausstattung der Fachgruppe Logistik und zum Transport von Arbeits- und Baumaterial. Auch als Zugfahrzeug für eine mobile Feldküche soll der neue Lkw eingesetzt werden Das neue Fahrzeug ist auf einem MAN-Fahrgestell aufgebaut, hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 18 Tonnen und verfügt über einen geländegängigen Vierradantrieb und 290 PS. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf rund 160.000 Euro.